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Schweizer Angus-Züchter ist britischem Herdebuch beigetreten

Erstmals ist ein Schweizer Fleischrinderzuchtbetrieb Mitglied bei der Aberdeen Angus Cattle Society. Davon und von der Zuchtwertschätzung beim internationalen Breedplan erhofft sich Gian Peter Niggli einiges.

Susanne Meier |

 

 

Erstmals ist ein Schweizer Fleischrinderzuchtbetrieb Mitglied bei der Aberdeen Angus Cattle Society. Davon und von der Zuchtwertschätzung beim internationalen Breedplan erhofft sich Gian Peter Niggli einiges.

Im Sommer 2012 hat Gian Peter Niggli, Anguszüchter aus Samedan GR, seine ganze Herde verkauft. Stattdessen importierte er reinrassige Aberdeen Angus aus England. Nun ist Niggli der  erste Schweizer Zuchtbetrieb bei der Aberdeen Angus Cattle Society und der erste, der am internationalen Breedplan angeschlossen ist.   «Meine Tiere sind   nun Doppelbürger», erklärt er, «sie verbleiben  auch im Herdebuch von Mutterkuh Schweiz.»

Ergänzende Zuchtwerte

Niggli erhofft sich von den zwei «Pässen» seiner Kühe und Stiere aussagekräftige Vergleiche und von den Auswertungen des Breedplan verschiedene Vorteile. «Ich exportiere immer wieder Zuchtrinder und auch Sperma. Potenzielle Käufer haben schon oft nach international vergleichbaren Zuchtwerten gefragt – nun kann ich sie liefern.»  Zudem, so Niggli, werde der Breedplan von allen grossen Zuchtnationen und für alle Fleischrassen genutzt. «Allein in England sind 5863 Zuchtstiere registriert. Er bietet stets topaktuelle Auswertungen und viele Zuchtwerte, die wir in der Schweiz nicht rechnen.» So findet sich im Breedplan neben dem Zuchtwert für den Geburtsablauf der Kuh auch eine Schätzung, wie leicht deren Nachkommen abkalben. Wenn nämlich eine Geburt leicht vonstatten geht, ist das Kalb oft sehr schmal gebaut. Gerade solche Kälber können aber als Kuh aufgrund des schmalen Beckens Mühe mit dem Kalben haben. 

Ein weiterer Zuchtwert, der auf die Kalbeeigenschaft schliessen lässt, ist die Trächtigkeitsdauer. Je länger eine Kuh trägt, desto schwerer wird das Kalb – und desto eher gibt es Schwergeburten. Über die Muttereigenschaften einer Kuh geben die Zuchtwerte für Milchleistung und Muttergewicht Auskunft. Die Kuh soll ihr Fressen in Milch umsetzen und nicht in Körperfett.

Fleischqualität ist wichtig

Als Mass für die Fruchtbarkeit eines Stieres und derjenigen seiner Töchter gilt der Umfang des Hodensackes. Auch dazu liefert der Breedplan einen Zuchtwert. Grosse Bedeutung haben international  die Fleischausbeute und die Fleischqualität, zu denen mehrere Positionen Auskunft geben: das Schlachtkörpergewicht, die Fleischausbeute, der Entrecôte-Durchmesser, der Anteil Unterhaut-Fettgewebe und der Gehalt an intramuskulärem Fett. 

Sämtliche Positionen zur Fleischleistung werden im Terminal Index zusammengefasst, sämtliche Positionen zur Reproduktionsleistung und den Muttereigenschaften im Self Replacing Index. Diesen will Niggli auch auf seinem Betrieb zur Selektion nutzen. Die Fortschritte im Vergleich zur  englischen  Angus-Population kann er leicht nachverfolgen, wird doch im Breedplan immer auch der Durchschnitt aller Betriebe angezeigt. Zudem kann jeder registrierte Züchter sämtliche Daten aller anderen Betriebe einsehen. «Da das System auf England zugeschnitten ist,  wird allerdings die Alpung bei der Zuchtwertschätzung nicht korrigiert. Deshalb schneiden unsere Tiere schlechter ab, als sie eigentlich sind», warnt Niggli.

Er kann sich immerhin damit trösten, dass er nicht der einzige Ausländer bei der Society ist. Bekannte Züchter  wie Bernhard Delle aus Deutschland oder   Karpaten Meat aus Rumänien  sind ebenfalls Mitglied.

Vorschrift bei den Namen

Niggli hat sich die Teilnahme beim englischen Fleischrinderherdebuch einiges an Zeit und Geld kosten lassen: «Es ist ja nicht so, dass die Engländer auf mich gewartet hätten. Zudem stellen sie einige Bedingungen an alle Mitglieder.» Alle Tiere müssen reine Aberdeen Angus sein. Der Anfangsbuchstabe im Namen der Kälber muss immer identisch mit dem Anfangsbuchstaben der Mutter sein. Das muss der Züchter selber machen. Bei der Kennzahl am Ende des Namens gibt der Verband den Buchstaben bekannt. Die  letzten drei Zahlen  sind immer die letzten Zahlen der offiziellen Ohrmarkennummer. Da hat der Züchter keine Wahl.

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