Laut einer Medienmitteilung von GalloSuisse ist die Nachfrage nach Schweizer Konsumeiern in den vergangenen Monaten im Vergleich zur Vorjahresperiode sehr stark gestiegen. Die Eierproduktion ging 2022 zurück. Die Vereinigung der Schweizer Eierproduzenten GalloSuisse stellt ihren aktuellen Marktbericht vom April 2023 vor.
Die aktuellen Zahlen des Bundesamtes für Landwirtschaft weisen im 2022 eine Reduktion der Eierproduktion von 0,93 Prozent aus. Der Eierkonsum pro Kopf sank im vergangenen Jahr um 9,5 Eier auf das Vor-Corona-Niveau von 185,6 Stück.
Der Hauptgrund ist gemäss Marktanalysten, dass während der Pandemie vermehrt zu Hause mit Eiern gekocht und gebacken wurde. Heute wird wieder mehr in Kantinen und Restaurants gegessen, wo häufiger Fleisch auf den Teller kommt.
Bis Mitte Sommer wird gemäss Kükenstatistik vom Aviforum ein weiterer Rückgang der Produktion um 6,3 Prozent prognostiziert. Da die vorgelagerten Stufen der Eierproduktion sehr statisch sind, kann nicht umgehend auf Nachfrageschwankungen reagiert werden. Ab Herbst sollte sich die Marktlage wieder stabilisieren.
Engpässe im Regal
Die Nachfrage nach Schweizer Konsumeiern ist in den vergangenen Monaten im Vergleich zur Vorjahresperiode sehr stark gestiegen. Da die Produktion aufgrund von weniger eingestallten Hennen aber immer noch rückläufig ist, kann es teilweise zu Engpässen im Regal kommen. Dennoch besteht keine Mangellage und die Versorgung ist sichergestellt. Die Marktlage bei den Bio-Eiern ist weiterhin ausgeglichen und die Absätze befinden sich leicht über dem Vorjahr. Entsprechend sind alle Eiklassen gut verfügbar.
Bei Eiern für die Verarbeitung ist ebenfalls eine erhöhte Nachfrage bemerkbar. Weil die Preisdifferenz zum Ausland inzwischen so gering ist, entscheiden sich viele Lebensmittelhersteller, auf Schweizer Eier umzustellen. Ob diese Situation nachhaltig ist, wird sich zeigen, wenn dereinst die Preise in der EU wieder sinken sollten.
Vogelgrippe verschärft Lage im Ausland
Viele Eiervermarkter haben sogenannte Mengenkontrakte, in denen die Jahresmengen und Preise der Eier für das kommende Jahr definiert werden. Mehrmengen werden dann auf dem sogenannten Spotmarkt beschafft. Dort variieren die Eierpreise täglich. Aufgrund der anhaltenden Vogelgrippesituation und dem Konflikt in der Ukraine bleibt die Situation weiterhin sehr angespannt.
Bis im Juni 2023 werden aufgrund der gestiegenen Produktionskosten über 20 Millionen Legehennen weniger eingestallt, was die Situation zusätzlich verschärft. Entsprechend liegen die Preise aktuell um 62,8 Prozent höher als im Vorjahr und sind somit fast auf Schweizer Niveau.
Eine Normalisierung der Lage ist aktuell nicht in Sicht, so schätzt GalloSuisse.



Die Marktlage ist je nach Abnehmer sehr unterschiedlich. Einige Abnehmer haben eine augeglichene Bilanz und einige eine massive Überproduktion. Tendenziell wage ich zu begaupten, dass im Biosektor jedoch eine Überproduktion besteht. Bio ist halt eine Wohlstandserscheinung. Wirds im Geldbeutel etwas leerer, wird als erstes beim Essen gespart. Da ist dann das Tierwohl oder die Ökologie schnell mal vergessen…