Mit einer Motion will Nationalrat Daniel Fässler, Präsident der Schweizer Waldeigentümer, die Schweizer Wald- und Holzwirtschaft nachhaltig verbessern.
Die Schweiz verbraucht rund 10 Millionen Kubikmeter Holz pro Jahr, die Schweizer Waldbesitzer aber verkaufen und nutzen nur knapp 5 Millionen Kubikmeter jährlich, obwohl viel mehr möglich wäre. Aktuell stammt nur etwa ein Drittel des verbauten Holzes aus hiesigen Wäldern und Holzverarbeitungsunternehmen.
Holz leiste einen wichtigen Beitrag zur Erfüllung von nationalen Zielen in den Bereichen Wald, Klima, Energie, Ressourcen, Umweltschutz, Volkswirtschaft und dezentrale Entwicklung im ländlichen Raum, schreibt Fässler. In der Schweiz bieten die Wald- und Holzwirtschaft rund 80‘000 Arbeitsplätze an. Die Spiesse im internationalen Markt seien aber ungleich lang. «Die Holzerei in der Schweiz ist aufgrund der Topografie vielerorts aufwändig und teuer, die Umweltauflagen sind streng, die Transporte kostenintensiv und die Verfügbarkeiten von bezahlbarem Industrieland beschränkt», betont der Präsident der Schweizer Waldeigentümer. Das führe in zunehmendem Ausmass zum Rückgang der Holznutzung und der holzverarbeitenden Betriebe, während im Gegenzug immer mehr Holz importiert werde, hält Fässler fest.
«Mir geht es hier vor allem um langfristig wirksame, ganzheitliche Massnahmen, und nicht um kurzfristigen Aktivismus, auch wenn es vielleicht derzeit verlockend wäre, den Hitzesommer, die Borkenkäferplage und die Winterstürme entsprechend politisch und medial auszunutzen», sagt Daniel Fässler. Die vorgeschlagenen Massnahmen und Verbesserungen sollen solide Voraussetzungen schaffen, um den Schweizer Wald fitter und die Holzwirtschaft konkurrenzfähiger zu machen.
Die Motion verlangt vom Bundesrat die Aktualisierung der 2002 lancierten "Ressourcenpolitik Holz", wie Wald Schweiz in einer Medienmitteilung schreibt. Damit soll die Schweizer Waldwirtschaft und die ganze Wertschöpfungskette auf eine verbesserte Grundlage gestellt werden.
Konkret soll der Bundesrat dabei berücksichtigen:
- Sicherstellung einer langfristigen Verfügbarkeit von Holz aus dem Schweizer Wald
- Stärkung der Verarbeitung und Verwendung als Beitrag zur nachhaltigen Wirtschaft
- Etablierung von Instrumenten, um das Ziel einer stärkeren Ausschöpfung des nachhaltigen Holznutzungspotenzials (gem. Waldpolitik 2020) zu erreichen
- Ergänzung um den Bereich Bioökonomie/Holzchemie, mit Fokussierung auf Forschungs- und Entwicklungsprojekten
- Nutzung von Synergien der Waldbewirtschaftung zu Gunsten aller Waldfunktionen
- Sicherstellung relevanter Rahmenbedingungen zum Erhalt und zur Weiterentwicklung der Holzindustrie