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Schweizer Milchproduzenten fordern Zuschlag 

Die Schweizer Milchproduzenten bekräftigten an der letzten Vorstandssitzung des Jahres, dass sie weiter aktiv an der Weiterentwicklung der Nachhaltigkeit der Schweizer Milchproduktion arbeiten wollen - allerdings nicht ohne klaren Preis-Zuschlag. Ebenfalls grünes Licht gab es für den «Selbstcheck Lebensqualität».

clu |

Für sämtliche Vorstände der Schweizer Milchproduzenten (SMP) ist klar, dass eine (freiwillige) zweite Phase des grünen Teppichs, mit anspruchsvollen Massnahmen wie ein Klimarechner, ohne klaren Preis-Zuschlag nicht «zum Fliegen» kommen wird. Dies schreiben die SMP in ihrer neusten Medienmitteilung.

Grüner Teppich - Von der Pflicht zur Kür

Die SMP-Mitgliedsorganisationen bekräftigen laut Mitteilung, dass die erste Phase des grünen Teppichs nun auf die Schlussgerade eingebogen ist. Es fehlen nur noch wenige Produzentinnen und Produzenten, die sich nicht schon für den grünen Teppich angemeldet haben. Da diese erste Phase ab dem 1. Januar 2024 obligatorisch sein wird, ruft der SMP-Vorstand auf, noch ausstehende Anmeldungen in der Datenbank Milch ( www.dbmilch.ch ), jetzt im Dezember zu machen.

Der Vorstand war sich ebenfalls einig, dass die angedachte, freiwillige zweite Phase des grünen Teppichs, ein guter Schritt sei. Es wird in der Mitteilung aber auch darauf hingewiesen, dass dabei der angedachte Klimarechner nicht zu unterschätzen sei. Dieser Mehraufwand werde nur unterstützt, wenn ein angemessener Zuschlag in den weiteren Verhandlungen erreicht werden kann, machen die SMP klar.

Grüner Teppich

Der «grüne Teppich» ist der 2019 eingeführte Branchenstandard für nachhaltige Schweizer Milch (BNSM). Es ist ein Instrument, um Schweizer Milch und Milchprodukte von ausländischen zu unterscheiden. Um die Milch mit dem neuen Standard vermarkten zu können, müssen bei der Milchproduktion 10 Grundanforderungen und 2 Zusatzanforderungen gemäss den Weisungen und Sanktionen zum BNSM erfüllt werden. Zu den Grundanforderungen gehört beispielsweise, dass die Kühe mindestens zweimal am Tag gemolken werden müssen und dass Sojaschrot, wenn es verfüttert wird, nachweislich aus nachhaltiger Produktion stammen muss. Die Angaben stammen von den Schweizer Milchproduzenten (SPM).

Ohne Lebensqualität keine Milchproduktion

Zur Nachhaltigkeit gehört auch die soziale Dimension. Diese wurde gemäss SMP bis jetzt eher vernachlässigt. Darum unterstützt der Vorstand die Fertigstellung des von der SMP mit Unterstützung der Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften (Hafl) erarbeitete «Selbstcheck für die Lebensqualität».

Die Hafl untersuchte in Zusammenarbeit mit der Agridea, welche Strategien Milchproduzentinnen und Milchproduzenten zur Verbesserung der Lebensqualität entwickelt haben. Die ausgemachten Strategien reichen von kleinen Anpassungen, wie regelmässigen Pausen oder freien Wochenenden, über verschiedene überbetriebliche Zusammenarbeitsformen bis hin zur Anpassung der Betriebsstrategie, beispielsweise zum Vollweidesystem mit saisonaler Abkalbung, kann auf www.agrarforschungschweiz.ch nachgelesen werden.

Direkter Draht ins BLW

Die «Groupe Technique Suisse-Bilanz» beobachtet und schlägt dem Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) vor, wie die Suisse-Bilanz weiterentwickelt werden soll. Bereits im ersten Jahr, wurden verschiedene Anträge beim BLW eingereicht, welche für die Milchviehhaltenden in der Schweiz relevant sind.

Über allem steht der politisch beschlossene Absenkpfad. Welche Entscheide das BLW dazu fällen wird, wird sich im kommenden Jahr zeigen. Die SMP begleitet laut Mitteilung dieses Dossier mit hoher Priorität und an vorderster Front. Dies auch Dank Christof Baumgartner, der selbst Milchproduzent und Kenner des Milchgeschäfts und ebenfalls Mitglied der «Groupe Technique Suisse-Bilanz» ist.

Absenkpfad Nährstoffe

Die Nährstoffbilanz der Schweizer Landwirtschaft zeigt einen Überschuss an Stickstoff und Phosphor. Seit Jahren ist dieser Überschuss in etwa konstant. Im Falle von Stickstoff entspricht der Überschuss mehrheitlich den Verlusten in die Umwelt. Um diese negativen Auswirkungen zu reduzieren, beschloss der Bundesrat am 13. April 2022 im Rahmen einer parlamentarischen Initiative den «Absenkpfad Nährstoffe».

Das Ziel besteht darin, die Nährstoffverluste von Stickstoff um 15% und von Phosphor um 20% bis im Jahr 2030 zu reduzieren (Bundesratsentscheid 1. Nov. 2023). Der Absenkpfad Nährstoffe soll zu einer effizienteren und nachhaltigeren Landwirtschaft bezüglich Nährstoffe führen.

Neben beschlossenen Massnahmen in den Direktzahlungsprogrammen soll die Branche selbstbestimmt Massnahmen ergreifen, die den Absenkpfad unterstützen. Dazu können Organisationen auf freiwilliger Basis Zielvereinbarungen mit dem BLW abschliessen. Diese halten die Ziele und Massnahmen fest und definieren die Berichterstattung.

Mehr Informationen dazu gibt es bei www.agripedia.ch.

 

Kommentare (1)

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  • Andi V. | 13.12.2023
    Den Bericht "Selbstcheck für die Lebensqualität» kann man auf Agridea/SMP/HAFL nirgends finden. Wurde dieser Bericht/Check überhaupt schon fertig gestellt?
    Welche Lebensqualität haben denn die Forscher, die einen 8h Tag haben, um die Lebensqualität der Milchproduzenten zu untersuchen?
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