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Schweizer Salinen unter einem Dach

Die Waadt gibt als letzter Kanton der Schweiz ihr Salzmonopol auf. Die Saline von Bex geht mit den Rheinsalinen zusammen. Das Waadtländer Kantonsparlament gab am Dienstag grünes Licht für den Schulterschluss. Damit fällt eine kuriose Handelsgrenze innerhalb der Schweiz.

 

 

Die Waadt gibt als letzter Kanton der Schweiz ihr Salzmonopol auf. Die Saline von Bex geht mit den Rheinsalinen zusammen. Das Waadtländer Kantonsparlament gab am Dienstag grünes Licht für den Schulterschluss. Damit fällt eine kuriose Handelsgrenze innerhalb der Schweiz.

Im Waadtländer Grossen Rat gab es bei der Abstimmung keine einzige Gegenstimme. Innert wenigen Minuten wurde ein Kredit von 5,6 Millionen Franken für eine Beteiligung des Kantons Waadt an den Rheinsalinen gesprochen.

Gesetz richtete gegen Importe aus Frankreich

Zugleich hiess das Kantonsparlament den Beitritt des Kantons Waadt zum interkantonalen Vereinbarung über den Salzverkauf von 1973 zu. Weiter wurde ein Gesetz vom 29. Mai 1804 aufgehoben, das Schmuggel von Salz verbot und unbewilligte Salzimporte unter Strafe stellte.

Das Gesetz richtete sich vor allem gegen Importe aus dem benachbarten Frankreich. Die Waadt blieb in der Schweizer Salzversorgung bis heute ein Sonderfall. Die Saline in Bex im unteren Rhonetal produzierte nur für das Waadtland. Die Rheinsalinen durften bisher nicht im Kanton Waadt verkaufen und lieferten einzig in harten Wintern zusätzliches Streusalz, wenn die Vorräte nicht mehr ausreichten. Mit dem Schulterschluss wird die Salzversorgung in der Schweiz neu geregelt.

Mehrere Anläufe gescheitert

Die beiden Salinen hatten stets Begriffe wie «Übernahme» oder «Fusion» vermieden und von einem «Zusammengehen» gesprochen. Die vorsichtige Wortwahl und lange Verhandlungen zeugen von früheren Spannungen. Die Rheinsalinen hatten bereits mehrmals Annäherungsversuche unternommen, scheiterten aber stets am Waadtländer Widerstand.

Es handle sich nicht einfach um einen Aufkauf, die Rolle der Saline von Bex sei klar definiert, sagte Urs Hofmeier, Geschäftsführer der Schweizer Rheinsalinen AG. «Ich bin sehr zufrieden mit dem Resultat.» Die Rheinsalinen werden bis Ende des Frühjahres Mehrheitsaktionär der Saline de Bex SA. Der Kanton Waadt als Eigentümer der Saline wird mit zehn Prozent an den Rheinsalinen beteiligt. Zudem ist der Waadt ein Sitz im Ausschuss des Verwaltungsrates garantiert.

«Die Waadt hat damit ein gewichtiges Wort mitzureden wie die künftige Entwicklung und Strategie aussieht», wie Hofmeier festhielt. Das sei wichtig gewesen, dass der Schulterschluss funktioniert habe. Die Saline de Bex SA bleibe als rechtliche Einheit zwar enthalten. Die beiden Gesellschaften werden jedoch unter den Namen «Schweizer Salinen AG» zusammengeführt.

Bex setzt auf Nischenprodukte

Der Saline in Bex wurde weiterhin eine Produktion von 30'000 Tonnen Salz pro Jahr garantiert. Die rund rund 30 Stellen sind nicht gefährdet. Die Waadtländer setzen aber auf den Nischenmarkt. Ihre Produkte wie «Sel des Alpes» und «Sel de Bex de Bien-Être» sollen bald in der ganzen Schweiz verkauft werden. Die blauen Packungen des JuraSel kommen im Gegenzug in die Waadtländer Läden.

Die Auswahl werde grösser, das Salz für den Alltag komme aus der Nordwestschweiz, die Spezialitäten aus der Waadt, sagte Julien Hoefliger, Direktor der Saline de Bex. Zudem wird die Logistik einfacher. Bisher mussten die Rheinsalinen das Waadtland durchqueren, um das Wallis zu beliefern. Neu kann Bex auch in benachbarte Kantone wie Wallis oder Freiburg liefern. Das touristische Angebot der Besichtigung der Salzminen bleibt erhalten.

Salzlager voll

Die Rheinsalinen hatten in den vergangenen Jahren an ihren Standorten in Schweizerhalle BL und Rhiburg AG ihre Lagerungskapazitäten stark ausgebaut, nachdem es in überdurchschnittlich kalten Wintern zu Lieferengpässen gekommen war. So wurden neue Hallen gebaut. Alleine im «Saldome 2», mit einer Spannweite von 120 Metern und einer Höhe von 32,5 Metern dem grössten Holzkuppelbau Europas, können mehr als 100'000 Tonnen Salz gelagert werden.

Nach dem vergleichsweise milden Winter befinden sich noch rund 170'000 Tonnen in den Lagern. Das sei ungefähr so viel wie normalerweise zu Beginn eines Winters, sagte Urs Hofmeier von den Rheinsalinen. Die Produktion bleibe aber hoch, um das Mehrjahreslager zu füllen. «Jetzt hoffen wir einfach auf den nächsten Winter», so Hofmeier.

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