Das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) meldete am vergangenen Dienstag: Der Weinkonsum in der Schweiz sei 2024 um 8 % gesunken, der Konsum von Schweizer Wein gar um fast 16 %. «Das klingt nach einem herben Rückschlag – und wurde auch entsprechend kommentiert», hält der Branchenverband Deutschschweizer Wein (BDW) dazu fest.
Tatsächlich wurden auch in der Kommentarspalte auf schweizerbauer.ch zum entsprechenden Artikel die Schweizer Winzer und ihre Lobby für ihre Kommunikation kritisiert.
Weissweinkonsum gestiegen
Doch wer die Zahlen genauer betrachte, entdeckt laut BDW Überraschendes: Weine aus der Deutschschweiz legten im Detailhandel um 3,1 % zu. Dies als einzige Weinregion der Schweiz und im Vergleich zu sämtlichen Importländern. Auch der Weissweinkonsum aus der Deutschschweiz ist gemäss dem Verband der Deutschschweizer Weinproduzenten gestiegen.
Der leichte Rückgang beim Rotwein falle dagegen im Vergleich zu den vergangenen vier Jahren kaum ins Gewicht und bestätige eher einen konstanten Trend als einen dramatischen Einbruch, kommentiert der Branchenverband weiter. «Natürlich: Der Wandel ist real. Der Weinmarkt ist heute herausfordernder denn je. Aber gerade deshalb braucht es eine faire, differenzierte Betrachtung – und keine einseitige Dramatisierung durch mediale Schnellschüsse», so die Einschätzung des BDW.
Tag der offenen Kellertüren mit einem Rekord
Dagegen sei der diesjährige Tag der offenen Kellertüren am 1. Mai und am darauffolgenden Wochenende ein voller Erfolg gewesen, wie der BDW mitteilt. 227 von rund 270 Weinbaubetrieben haben mitgemacht. Das sei eine Rekordbeteiligung von über 80 %.