/fileadmin/images/logo.svg

Artikel werden durchsucht.

Schwiegervaters Güllegrube als Notlösung

Der Dauerregen der letzten Wochen bringt Probleme. Auf vielen Betrieben konnte die Gülle im Herbst nicht planungsgemäss aufgebracht werden. Somit konnten nur ungenügend Platzreserven für die Lagerung von Hofdünger geschaffen werden. Eine Notausbringung ist verboten.

ats/mgt |

Dauerregen und ungünstige Bodenverhältnisse im Herbst haben dazu geführt, dass Hofdünger, insbesondere Gülle, auf vielen Landwirtschaftsbetrieben nicht wie geplant ausgebracht werden konnten. Das hat Folgen: Viele Betriebe konnten keine oder nur ungenügend Platzreserven für die Wintermonate schaffen.

Volle Gruben

Die Güllegruben sind voll, schreibt die «Thurgauer Zeitung». Das viele Landwirte mit Sorge auf die stetig steigende Gülle in ihren Jauchegruben blicken, weiss auch Urs Schär, Präsident der Viehwirtschaftskommission des Thurgauer Bauernverbandes. Er ist selbst betroffen. Der Landwirt aus Eggethof TG hält 38 Kühe.

In das 500-Kubik-Gülleloch, welches sich direkt unter dem Laufhof befindet, fliesst nicht nur täglich der Mist seiner Tiere, sondern auch noch Regenwasser.

«Ich würde sofort absaufen»

Über die Weihnachtstage hat sich der Dauerregen zwar grösstenteils eingestellt. Doch das Ausbleiben von Regen allein reicht nicht aus. «Die Wiesen müssen zuerst etwas abtrocknen», sagt Schär gegenüber der «Thurgauer Zeitung».

Mitte Dezember stand in den Furchen von Schärs Feldern noch das Wasser. Stellenweise ist es gar auf die Strasse gelaufen. «So ist es unmöglich, schweres Gerät in die Wiese zu ziehen. Ich würde sofort absaufen», sagt Schär Mitte Dezember in der «Thurgauer Zeitung». Traktor sowie ein volles Güllenfass würden locker mehr als zehn Tonnen auf die Waage bringen. Viel zu viel, um in die nassen Felder hineinzufahren.

Lösungen müssen her 

Ob der Landwirt und SVP-Kantonsrat unterdessen Gülle ausbringen konnte, ohne dabei den Boden zu fest zu schädigen, ist nicht bekannt. Falls nicht, so hat er eine Notlösung bereit, um das Überlaufen der Güllegrube zu verhindern: den Güllekasten seines Schwiegervaters. Im Notfall könne er einen Teil der Gülle bei sich Abpumpen und dort zwischenlagern.

«Falls der Stau in der Jauchegrube nächste Woche doch nicht besser werden sollte, muss wohl so mancher Bauer nach anderen Lösungen suchen, um einem Überlauf zuvorzukommen», so die «Thurgauer Zeitung». Notausbringungen sind strikt untersagt. Auch wenn Urs Schär findet, dass ausserordentliche Situationen aussergewöhnliche Massnahmen erfordern.

Von Dezember bis Anfang Frühling sei die Möglichkeit zum Gülle-Ausbringen eingeschränkt. Die Pflanzen brauchen dann keine Nährstoffzufuhr, und darum ist in dieser Zeit das Güllen nur in seltenen Fällen möglich. Hinzu kommen die strengen Vorschriften zum Gewässerschutz, die besagen, wann überhaupt Gülle ausgebracht werden darf. Beispielsweise muss eine Tagesdurchschnittstemperatur von mindestens fünf Grad erreicht werden.

Hier geht es zur aktuellen Wetterprognose.

Kommentare (18)

Sortieren nach:Likes|Datum
  • Pascal Chevalier | 06.08.2024
    Wenn Ihr mir Gülle würdet geben als einzige Mahlzeit dan könnten wir Uns Finanziell auch Einigen ich Übernachte Draussen nackt.
  • üse | 06.01.2024
    der Tierbestand in der CH ist zu gross
  • Elias | 02.01.2024
    Gülleausbringen ist zur Wissenschaft geworden 🤓
    Das Bild mit dem geöffnetem Spaltenboden und der Leiter gefällt mir gar nicht!
    Durch die Schadgase wie Schwefelwasserstoff entsteht eine tödliche Gefahr. Ein Einstieg in eine Güllegrube darf nie ohne die notwendigen Sicherheitsmassnahmen (Atemschutz oder Belüftung der Grube und einer Personensicherung mittels Rettungswinde) erfolgen ✌️
  • Alpenrose | 01.01.2024

    Solange rot&grün den Bauern vorschreiben was zu tun sei, wird das Ökosystem zerstört werden, überall wo rot&grün die Finger im Spiel haben, gibt es ein Chaos, überall wo die Bauern noch selbst entscheiden können funktioniert es, das Ökosystem bleibt im Gleichgewicht, das wäre besser für die Vögel, die Blumenwiesen und für die Fische.

  • alpöhi | 01.01.2024
    Lieber Ostschweizer es ist schon traurig wenn man Berufskollegen Direktzahlungen vorhalten muss,wir hätten in der Landwirtschaft genügend Probleme die wir gemeinsam lösen sollten und das braucht eine Einigkeit untereinander,übrigens auch Handarbeit kostet!
  • Lindi | 01.01.2024
    es ist halt alles etwas komplexer als mancher denkt und glaubt. Hier geht es nicht um Gülle - die hätte ja genügend Lagerraum - Problem ist die zeitlich ungewöhnliche Regenmenge. Sobald diese auf einen Mistlagerplatz oder eine befestigte Freifläche für Tiere fällt muss diese aufgefangen und deponiert werden (vom Gesetz vorgeschrieben) - darf nicht unkontrolliert abfließen (Umweltschutz).
    Alles andere ist eine reine Rechenaufgabe - Rechnen 3. Klasse Volksschule: m2 Mistlager- oder/und Auslauffläche (fordert Gesellschaft) mal mm oder Liter Regen in bestimmtem Zeitraum ergibt Liter bzw. m3 anfallendes Wasser -- und das muss aufgefangen und zwischengelagert werden. Wenn plötzlich überdurchschnittliche Regenmengen anfallen, dann wurden sämtliche Auffanglager (die halt in der Bevölkerung einfach nur als Güllegruben bekannt sind) für diese nicht vorhersehbaren Zusatzkubikmeter nicht ausgelegt und somit nicht gebaut --- daher jetzt diese Probleme.
    Vielleicht hat jemand die Lösung, wie man es dem Wetter beibringen kann, Regenmengen zu drosseln bzw einen optimalen Regenzeitpunkt zu wählen.
    • Beobachter | 02.01.2024
      Das schön beschriebene Problem der Hofentwässerung lösen Siedlungen mit Mischsystem auch heute noch einfacher: wenn bei Starkregen die Kanalisationsleitungen zu dünn oder die Kläranlagen zu klein sind, läuft der Ueberschuss mit allen schönen Sachen in einen Bach und später in den nächsten See. Warum schreiben die Medien darüber sehr selten?
    • Muchel | 02.01.2024

      Lieber Beobachter


      Darüber schreiben die Medien nicht, weil sonst die Büxe der Pandora geöffnet werden müsste.


      Über die undichten Abwasserleitungen wird genau sowenig berichtet, wie über die Pharmaeinträge übers WC.


      Warum?


      Weils keinen interessiert und man sich ja plötzlich selbst beschuldigen oder einschränken müsste.


      Ist doch ein Sündenbock da, dann bewirtschaften wir den, solange es geht.

  • Biopuur | 31.12.2023
    Dass man die Zeit zwischen Dezember und März als Zeitraum des Wachstumstillstandes definiert hat, entspricht nicht überall den tatsächlichen Begebenheiten. Man sollte von sturen, naturfremden Datumsbegrenzungen wegkommen und den tatsächlichen Begebenheiten mehr Rechnung tragen. Warum nicht im Januar güllen, wenn das Thermometer tagsüber auf über 10 Grad steigt? Von dieser Gülle sind am Ende mehr Nährstoffe pflanzenverfügbar als wenn vor Dauerregen die Lager geleert werden müssen.
  • Esther | 30.12.2023
    Weniger Tiere bitte, dann könnte der Kreislauf aufgegen.
    • Biopuur | 01.01.2024
      Von was für einem Kreislauf sprichst du? Auf dem Biohof, der mit jeder Ernte Nähstoffe wegführt, geht der Kreislauf sicher nicht besser auf, wenn mit Hofdünger von weniger Tieren gedüngt wird.
  • alpöhi | 30.12.2023
    warum sind die Böden im Unterland immer mehr bei Regenfällen komplet überflutet,ich denke das die Böden immer mehr durch die über schweren Maschinen verdichtet werden
    • Ostschweizer | 01.01.2024
      Lieber alpöhi, stimmt leider dass die maschinen immer schwerer werden. Aber uns wurde ja verordnet einen schleppi aufzubauen. Kommt der lohnunternehmer ists auch nicht leichter. Und da der bund so grosszügig ist mit den alpöhis, und immer mehr dz ins berggebiet schickt, in einem ausmass das unter keine kuhaut mehr geht, liegt es im talgebiet für viele nicht drin auf eine bedeutend leichtere verschlauchung zu wechseln.
  • alpöhi | 30.12.2023
    das ist nun das Resultat immer grössere und schwerere Geräte müssen her,Bodenverdichtung lässt grüssen,viele verursachen ihre Probleme selber
    • Heidi | 30.12.2023
      Kleinere Geräte mit schmaleren Reifen verursachen nicht weniger Schäden, da die Auflagefläche so kleiner wird und das Gewicht auf weniger Fläche verteilt wird. Das lernt jeder Schüler....
  • . | 30.12.2023
    Der schönste Herbst seit manchem Jahr, meine Grube war ende Okt. leer. Verstehe das gejammer nicht!!
    • Ce | 30.12.2023
      Ich habe im November noch siliert, war unmöglich nachher noch zu güllen.
    • Willi Roth | 30.12.2023
      mehr Mist,weniger Gūlle. den nicht mehr gebrauchten Gūllekasten fūrs Regenwassersammeln brauchen. Wäre besser fūrs ganze System.
×

Schreibe einen Kommentar

Kommentar ist erforderlich!

Google Captcha ist erforderlich!

You have reached the limit for comments!

Das Wetter heute in

Umfrage

Lässt Ihr Trockenfutter produzieren?

  • Ja, aus Gras:
    4.95%
  • Ja, aus Mais:
    9.54%
  • Ja, aus Gras und Mais:
    8.66%
  • Nein:
    76.86%

Teilnehmer insgesamt: 1132

Zur Aktuellen Umfrage

Bekanntschaften

Suchen Sie Kollegen und Kolleginnen für Freizeit und Hobbies? Oder eine Lebenspartnerin oder einen Lebenspartner?