Die neue Schwingerkönigin Jasmin Gäumann ist 25-jährig, Kauffrau und wohnt in Wichtrach BE. Sie schwingt seit 2016 als Aktive bei den Bernerinnen und war immer vorne dabei.
zvg
Es war der Höhepunkt im Kalender des Schwingerklubs Huttwil BE: das Eidgenössische Frauen- und Meitlischwingfest 2025, das am Sonntag stattfand. Für Jasmin Gäumann, die 25-jährige Schwingerin vom Schwingklub Zäziwil BE, ging es darum, ihren Punktevorsprung durch den Tag zu bringen.
Von Nervosität war bei Gäumann vielleicht auch aus diesem Grund vor dem ersten Gang nichts zu spüren. Im Interview mit dem Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) sagte sie: «Ich habe schon mehrmals um diesen Titel geschwungen, von daher weiss ich langsam, wie es ist.» 2022 war sie Dritte der Jahreswertung, 2023 und 2024 jeweils Zweite.
Wunder erleben
Bei Isabel Egli, der Titelverteidigerin und eine von zwei Verfolgerinnen von Gäumann, sah es etwas anders aus. Nach einem Zweigespräch mit ihrem Mentaltrainer sprach sie im Interview mit SRF von einem Wunder, das es brauche: 2.5 Punkte hätte sie auf Gäumann gutmachen müssen. «Ich gebe heute das Beste, um eben dieses Wunder zu erleben.»
Anders als bei den Männern erringt die Schwingerkönigin ihren Titel übers ganze Jahr und wird am Eidgenössischen Frauen- und Meitlischwingfest gekrönt. So kann es sein, dass sie schon vor dem Ende des Fests feststeht.
Gäumann nicht mehr einholbar
Und so war die Lage bereits nach dem ersten Gang klar: Weil Isabel Egli (Frauenschwingclub Steinhuserberg) und Gäumanns zweite Verfolgerin Eveline Linggi (Frauenschwingclub Urschweiz) stellten – Egli mit der Note 8,75 –, war die Bernerin in der Jahreswertung nicht mehr einholbar. Den silbernen Kranz holte sich somit Egli, der bronzene ging an Linggi.
Der Tag lief für Gäumann laut dem Bericht des Eidgenössischen Frauenschwingverbands (EFSV) jedoch denkbar schlecht: Nur drei ihrer Gänge hat sie gewonnen, zwei verloren und einen gestellt. Trotzdem reichte der klare Vorsprung in der Jahreswertung für die Krönung.
Festsieg als Wermutstropfen
Als kleiner Wermutstropfen blieb Egli der Festsieg: Im Schlussgang griff sie mit Serena Antamatten vom Schwingklub Leukerbad zusammen. Für Anthamatten war es der erste Schlussgang und der zweite Kranz ihrer Karriere. Egli gewann den Schlussgang nach 1.30 Minuten mit Kurz, wie es im Bericht heisst. Den Festsieg teilte sie sich mit ihrer Klubkollegin Vroni Brun, die wie Egli vier Gänge gewonnen hatte.
-> Weitere Informationen, wie die Schlussrangliste und die Notenblätter, gibt es unter diesem Link.
Die 25-jährige, neu gekrönte Schwingerkönigin ist Kauffrau, wohnt in Wichtrach BE und schwingt seit 2016 als Aktive bei den Bernerinnen. Schon als Jungschwingerin war sie stark: In jeder Kategorie wurde sie einmal Jahresbeste. 2025 gewann sie bereits zehn Kränze und vier Feste. Insgesamt kommt sie auf 45 Kränze und 16 Festsiege, wie der EFSV im Bericht schreibt.
Neben dem Schwingen arbeitet Gäumann bei der Fenaco-Tochter Anicom in Lyssach BE. In ihrer Freizeit reitet sie gerne und ist zudem als Schiedsrichterin im Hornussen im Einsatz.