Der Kanton Schwyz rechnet damit, dass der Wolf künftig häufiger in Erscheinung treten wird. Auch, weil im Nachbarkanton Glarus bereits Rudelbildungen bekannt sind. Nun verstärkt er die Herdenschutzmassnahmen.
Das Amt für Landwirtschaft (AFL) berät und unterstützt die Landwirte bei Herdenschutz-Fragen. Nun wird die aktuelle Datenbasis zur Sömmerungssituation mit einer Schaf- und Ziegenalpplanung erweitert, wie das AFL am Montag mitteilte. Gleichzeitig würden die Grundlagen für einen koordinierten Herdenschutz geschaffen.
«Ersteinsatzgruppe Herdenschutz»
Der vom Bund kürzlich veröffentlichte Massnahmenkatalog für die Soforthilfe für einen zumutbaren Herdenschutz sei mit den Vertretern der verschiedenen Bauern- und Viehzuchtverbänden abgesprochen und würden im Kanton Schwyz bereits angewendet, heisst es weiter.
Weiter wird die im Amt für Landwirtschaft die bestehende Herdenschutzberatung mit einer «Ersteinsatzgruppe Herdenschutz» verstärkt. Sieben erfahrene Landwirte und Kleinviehalter werden nach einem Rissereignis betroffene Nutztierhalter unterstützen. Schnell, unkompliziert und unbürokratisch, heisst es beim Kanton. Diese Einsatzgruppe koordiniert ihr Vorgehen mit der kantonalen Wildhut, um das Rissereignis einzuordnen.
3 Wölfe nachgewiesen
Im Frühjahr 2022 wurden zwei männliche und ein weiblicher Einzelwolf nachgewiesen. «Die Wahrscheinlichkeit von Rissen an Nutztieren steigt deutlich», teilt der Kanton mit. Der SMS-Warndienst wird weitergeführt. Personen, die den SMS- Alarm erhalten wollen, können sich beim AFL melden.
Die Alarmierung durch die Wildhut erfolgt bei Rissereignissen an Nutztieren und bei Sichtungen in Siedlungsnähe. Bei Rissen von Wildtieren wird grundsätzlich kein Alarm ausgelöst. Parallel dazu führt das Amt für Wald und Natur (AWN) das umfassende und bewährte Wolfsmonitoring weiter und informiert die Öffentlichkeit proaktiv.
Der Kanton Schwyz sei bestrebt, einen möglichst sachlichen Umgang mit Wölfen zu gewährleisten, um Schäden an Nutztieren und daraus resultierende Konflikte zu vermeiden.