Ziel der PAC ist es, den produktiven Boden in Zukunft wirkungsvoller zu erhalten. Gekämpft wird um jeden Quadratmeter.
Auf grosses Interesse stiess die erste Fachtagung der Pro Agricultura Seeland (PAC) in Ried bei Kerzers FR. Es ging offiziell um die Frage, welche Massnahmen nötig sind, um den Wasserhaushalt im seeländischen Gemüseanbaugebiet effizienter zu nutzen.
Kantonsübergreifend
Peter Thomet, Präsident der PAC, überraschte mit der brisanten Information, dass die Pro Agricultura sich für eine Kulturland-Volksinitiative einsetzen will. «Wir kämpfen um jeden Quadratmeter fruchtbaren Bodens», so Thomet. Denn die kantonsübergreifende IG PAC erachtet die Verankerung des Kulturlandschutzes in der bernischen und der freiburgischen Kantonsverfassung als wichtige Voraussetzung, den knappen produktiven Boden in Zukunft zu erhalten. Daher seien Kulturlandinitiativen der Mittellandkantone BE, FR, SO und AG ernsthaft zu prüfen.
Zielgenaue Bewässerung
Wie die Bewässerung im Grossen Moos verbessert werden kann, zeigte Hanspeter Kocher von der Zentralstelle Gemüsebau, Inforama Seeland. Er verglich die Wirkung der gängigen Beregnungssysteme Sprinkler, Rollomat, Düsenwagen und Tropfbewässerung und wies auf neue Entwicklungen hin. Christian Gugger, PAC-Vorsitzender der Technischen Kommission Wasser, berichtet, dass eher zu viel und zu wenig gezielt bewässert werde. Er ist überzeugt, dass sich mit intelligent gesteuerten Bewässerungssystemen Geld und Wasser sparen lässt.
«Das Seeland soll das führende Gemüseanbaugebiet bleiben», sagt Grossrat Jakob Etter. Das bedinge, dass in den nächsten Jahren hohe Investitionen in den Ausbau von leistungsfähigen Infrastrukturen nötig sind. Dazu braucht es auch die öffentliche Hand. Bernhard Schudel und Kurt Ryf skizzierten, was der Kanton Bern für das Funktionieren des Ent- und Bewässerungssystems im Grossen Moos leistet und welche künftigen Sanierungsarbeiten vorgesehen sind. Ueli Salvisberg vom BLW, Fachbereich Meliorationen, versicherte, der Bund unterstütze Projekte die zur Verbesserung der Ressourceneffizienz entwickelt würden.
Wetter spielt eine Rolle
«Extreme wie trockene, heisse Sommer, Starkniederschläge, Überschwemmungsgefahr werden zunehmen», so der Klimatologe Jürg Fuhrer von Agroscope ART-Reckenholz. Die Hitzetage führen zu Problemen, weniger wegen Wassermangels als wegen des Hitzestresses. Die Folgen sind schwankende, sinkende Erträge, ein Mehrbedarf an Bewässerung und zunehmender Schädlingsdruck. Im Seeland ist kein Mangel an Bewässerungswasser zu erwarten. Anders sieht es leider in der benachbarten Broye-Ebene aus.