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Seen und Flüsse: Es bräuchte dringend Regen

Die rekordtiefen Wasserpegel der Schweizer Seen und Flüsse erholen sich vorerst voraussichtlich nicht. Gemäss dem privaten Wetterdienst Meteonews bleibt es zumindest bis Samstag trocken. Bei anhaltender Trockenheit drohen Einbussen bei der Stromproduktion. 

sda |

In der Osterwoche soll es wieder nasser werden. Dann zeigen mittelfristige Prognosen überdurchschnittliche Niederschläge vor allem im Süden an. Ob diese eine Entspannung der Trockenheit bringen, sei vor allem aber im Norden sehr fraglich bis unwahrscheinlich, schrieb Meteonews.

«Trockene» Aussichten

Auch die mittel- und langfristigen Trends für die Monate Mai bis Juli, auf die sich der Wetterdienst bezieht, fallen insgesamt eher trocken aus.

Flächendeckende und anhaltende Niederschläge wären erforderlich, damit sich die Wasserstände in Seen und Flüssen normalisieren können, teilte das Bundesamt für Umwelt (Bafu) auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA am Dienstag mit.

Einzelne und lokale Gewitter könnten punktuell zu einem Anstieg führen, hätten jedoch kaum einen überregionalen Einfluss. Bei anhaltender Trockenheit sei weiterhin mit tiefen Pegelständen zu rechnen, hiess es weiter.

Fehlendes Schmelzwasser

Die Wasserstände des Zürichsees, Brienzersees und Bodensees liegen derzeit deutlich unter dem langjährigen saisonalen Mittel. Auch jener des Bielersees ist leicht unterdurchschnittlich. Die aktuell niedrigen Wasserstände in Schweizer Seen und die tiefen Abflüsse der Schweizer Flüsse seien bemerkenswert, aber nicht beispiellos, schrieb das Bafu. Vergleichbare trockene Frühjahre wurden 2011 und 2020 verzeichnet.

Grund für die aktuell tiefen Wasserstände ist laut Bafu eine anhaltende Trockenphase seit Jahresbeginn kombiniert mit einem überdurchschnittlich milden und schneearmen Winter. Besonders in kleineren, tiefer gelegenen Einzugsgebieten wie beim Zürichsee oder beim Brienzersee wirkt sich der geringe Abfluss unmittelbar auf den Wasserstand aus. Der Vierwaldstättersee und der Genfersee, die über hochalpine und grossflächige Zuflüsse verfügen, zeigen hingegen Wasserstände im Bereich der langjährigen saisonalen Norm.

Defizite bei Stromproduktion

Die Grundwasserstände liegen aktuell mehrheitlich im saisonalen Bereich. Bei Grundwasservorkommen, die vorwiegend von Niederschlägen gespeist werden, sind bei anhaltender Trockenheit weitere Rückgänge möglich, wie das Bafu schrieb. Die tiefen Pegel von Flüssen und Seen beeinflussen nur dort den Grundwasserspiegel, wo die Grundwasservorkommen von Flurwasser gespeist werden wie zum Beispiel in den Talschottern des Rheins.

Die Niederschlagsdefizite und die unterdurchschnittlichen Schneemengen wirken sich in diesem Jahr auf den tiefen Füllungsgrad der Speicherseen aus. Dieser beträgt über die ganze Schweiz gesehen 13 Prozent und ist damit weit unterdurchschnittlich und nahe dem absoluten Minimum, so Meteonews.

Falls sich die Prognosen bestätigen und es in nächster Zeit nicht überdurchschnittlich viel regnet, sei zu befürchten, dass die sommerliche Stromproduktion der Stauseen deutlich unterdurchschnittlich ausfällt. Ebenfalls würden die Gletscher früh eisfrei werden, und in Kombination mit einem sehr heissen Sommer könne dies zu einer neuen Rekordschmelze führen, schrieb Meteonews. In den Bergen drohe durch fehlendes Schmelzwasser und mögliche lange Trockenperioden ein Wassermangel.

-> Aktuelle Ortsprognosen gibt es hier

Bedingte Waldbrandgefahr

Trotz der Trockenheit ist in den meisten Teilen der Schweiz nur bedingt Waldbrandgefahr zu befürchten. Das zeigt die interaktive Naturgefahrenkarte des Bundes. Erhebliche Waldbrandgefahr herrscht im Süden der Schweiz, obwohl es gemäss Meteonews dort in diesem Jahr überdurchschnittlich viel Niederschlag gegeben hat.

Dass die Waldbrandgefahr aktuell nicht höher sei, liege unter anderem auch an der Bodenfeuchte infolge geringerer Temperaturen und damit weniger starker Austrocknung als während längerer trockener Phasen im Sommer, hiess es weiter. Diese sei im Moment aber auf tiefem Niveau.

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