In Frankreich müssen auch die Erzeuger von Kernobst im laufenden Jahr spürbare Ernteeinbussen hinnehmen.
Wie schon beim Steinobst und im Weinbau haben die Frosteinbrüche im April die Ausbeute teils deutlich beeinträchtigt. Der Statistische Dienst beim Pariser Landwirtschaftsministerium (Agreste) hat seine Prognose zuletzt nochmals nach unten korrigiert.
Nach aktuellem Stand wird die Produktion von Tafeläpfeln 2021 insgesamt nur rund 1,16 Millionen Tonnen betragen; das wären 12 % weniger als im bereits schlechten vergangenen Jahr. Das Mittel der Jahre 2016 bis 2020 würde gemäss der derzeitigen Einschätzung um ein Fünftel verfehlt.
Minus 13% beim Gala
Die Produktionsfläche beläuft sich laut Agreste auf 37 600 ha und ist damit um 1 % ausgedehnt worden. Für die bedeutendste Sorte des französischen Apfelanbaus, Golden Delicious, rechnen die Statistiker mit einer Ernte von 298 800 Tonnen, das wäre ein Minus von 5 %.
Im Vorjahr war die Produktion dieser Varietät gegenüber 2019 bereits um mehr als 20 % zurückgegangen. Vom zweiten Standbein der Apfelproduktion, Gala, erwartet der Statistische Dienst aktuell 235 900 Tonnen, das würde einem Minus von 13 % entsprechen.
Nochmals höher soll der Abschlag mit 16 % bei Granny Smith ausfallen; von dieser Sorte sollen im laufenden
Jahr nur 95 500 Tonnen geerntet werden.
Schlimmer bei den Birnen
Wesentlich drastischer als bei den Äpfeln sollen die Einbussen bei den Birnen ausfallen. Aktuell veranschlagt Agreste die Gesamtmenge für 2021 auf lediglich 61 700 Tonnen. Das Vorjahresergebnis würde demnach um
57 % und das langjährige Mittel um 53 % verfehlt, bei einer gegenüber 2020 unveränderten Anbaufläche.
Nach Angaben des Statistischen Dienstes handelt es sich um die schlechteste Ernte seit mindestens 46 Jahren. Nur im Jahr 1977 seien ähnlich niedrige Erträge verzeichnet worden.