In der Schweiz wird mit einem überdurchschnittlich guten Kartoffeljahr gerechnet. Angebaut wird die Kartoffel auf 11‘330 Hektaren.
Obwohl es viele Niederschläge gab und die Temperaturen dieses Jahr stark schwankten, wird mit einem Flächenertrag gerechnet, der klar über dem Fünfjahrsschnitt liegt. Dies teilte Swisspatat kürzlich aufgrund von Probegrabungen mit. Bei Bio-Kartoffeln wird mit einer neuen Rekordernte gerechnet.
Kartoffeln sind in der Schweiz ein äusserst beliebtes Nahrungsmittel, so werden pro Kopf und Jahr rund 45 Kilo gegessen. Neben Gschwellti sind natürlich auch Kartoffelstock, Pommes Frites und Chips sehr begehrt.
Aus den Anden nach Europa
Die Kartoffel stammt ursprünglich aus dem Andenhochland des heutigen Peru und Bolivien, wo sie seit über 6‘000 Jahren angebaut wird. Mit Hilfe spanischer und englischer Seefahrer gelangte sie im 16. Jahrhundert nach Europa, wo sie allerdings lange Zeit nur als Zierpflanze genutzt wurde.
Erst im Zuge einer Hungersnot im Jahre 1770 bewährte sich die Knolle aufgrund ihres Sättigungsgrades und ihres vergleichweise einfachen Anbaus als beliebtes Nahrungsmittel. Seinen Höhepunkt erreichte der Kartoffel-Konsum um 1880, als europaweit 200 Kilogramm Kartoffeln pro Jahr und Kopf verzehrt wurden.
Nachtschattengewächs
Kartoffeln gehören wie Tomaten, Auberginen und Peperoni zur Familie der Nachtschattengewächse. Die eigentlichen Früchte der Pflanze wären die über der Erde sichtbaren, grünen Beeren. Diese eignen sich jedoch nicht zum Verzehr, da sie einen hohen Anteil an Solanin, einem Pflanzengift, enthalten.
Aus diesem Grund wird nur die von der Natur als Speicherorgan gedachte Knolle als Lebensmittel verwendet. Diese besteht zu drei Vierteln aus Wasser, enthält daneben aber auch Kohlenhydrate (das meiste davon in Form von Stärke) und Eiweisse.
Tipp
Beim Kochen sollten Kartoffeln nicht in Wasser ertränkt werden. Sie werden auch weich, wenn der Topfboden nur zwei Finger hoch mit Wasser bedeckt ist. Kartoffeln garen sogar im Dampf, wenn der Deckel gut schliesst. Diese Methode empfiehlt sich auch deshalb, weil so am meisten Vitamine und Mineralstoffe erhalten bleiben.