Die neue italienische Regierung hat sich eine stärkere Ernährungssouveränität auf die Fahnen geschrieben. Das hat Landwirtschaftsminister Francesco Lollobrigida nochmals bekräftigt.
Er verwies vergangene Woche gegenüber Vertretern der Agrarverbände auf den mit dem Staatshaushalt 2023 dafür eingerichteten Fonds für Ernährungshoheit. Dieser ist für die Zeitspanne von 2023 bis 2026 einschliesslich vorgesehen, wobei er jedes Jahr mit 24.70 Mio Franken (25 Mio Euro) gespeist werden soll.
Der Fonds wird laut dem Minister dazu beitragen, dass Italien in Zukunft unabhängiger vom Import wichtiger Agrarprodukte wird.
Produktionskosten senken
Die Made-in-Italy-Produktion und die Wertschöpfungskette sollen besser geschützt und aufgewertet, die Produktionskosten gesenkt werden. Ausserdem will die Regierung, dass in Zukunft auf mögliche Marktengpässe besser reagiert wird.
Neben diesem Fonds ging Lollobrigida auch auf weitere finanzielle Unterstützungen für die Landwirtschaft ein. Dazu gehören jeweils 2.96 Mio Franken (3 Mio Euro) jährlich im Zeitraum 2023 bis 2025 zur Bekämpfung des Pilzpflanzenpathogens Phoma tracheiphila, das die Zitruspflanzen angreift.
Kritik an Bürokratie
Den Büffelzuchtbetrieben sollen in diesem Jahr 2 Mio Euro extra zugutekommen. Weitere 1.48 Mio Franken (1,5 Mio Euro) werden für die Bekämpfung der Goldgelben Vergilbung bei Reben bereitgestellt.
Damit das Geld aber auch tatsächlich ausgeteilt werden könne, müssten noch die Anwendungsdekrete ausgearbeitet und im Amtsblatt veröffentlicht werden, erklärte Lollobrigida.
Laut Kritikern nimmt genau das jedoch häufig zu viel Zeit in Anspruch, so dass die geplante Massnahme nicht selten zu spät kommt.