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«Selbstversorgungsgrad von 60 Prozent nötig»

In Deutschland halten die Bauernproteste seit rund einer Woche an. Die Landwirte wehren sich gegen Steuererhöhungen und immer mehr Auflagen. Die IG Bauernunternehmen sieht auch in der Schweiz Handlungsbedarf.

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In Deutschland sind in den vergangenen Tagen zehntausende Landwirtinnen und Landwirte auf die Strasse gegangen . Sie wehren sich gegen Steuererhöhungen, so soll die Rückvergütung beim Agrardiesel wegfallen, die starken Zunahmen von Vorschriften und die fehlende Planungssicherheit.

Wettbewerbsfähigkeit gefährdet

In Frankreich taten im vergangenen November die Bauern ihren Unmut kund. Die Aktionen richteten sich gegen europäische und nationale Vorhaben. Diese untergraben gemäss den Verbänden den Betrieben «den Raum zum Atmen nehmen» und ihre Wettbewerbsfähigkeit. Vor allem die von der Regierung mit dem kommenden Haushalt beschlossene Erhöhung der Abgaben auf Pflanzenschutzmittel und Wasserentnahmen kam bei den Bauern nicht gut an.

Und in den Niederlanden sorgten die Pläne der Regierung, die Emissionen von Stickstoff und Ammoniak stark zu senken, im vergangenen Jahr zu grossen Protesten . Gemäss den Plänen der Regierung von 2022 müssen bis zu 30 Prozent der tierhaltenden Betriebe ihre Tore schliessen.

Sorge wegen tiefen Selbstversorgungsgrad

Die IG Bauernunternehmen sieht Parallelen zu Schweizer Landwirtschaft. «Auch wir in der Schweiz wehren uns vehement gegen immer neue Vorschriften im Tier-, Gewässer- und Umweltschutz, die zu höheren Kosten und administrativen Erschwernissen führen», schreibt die Organisation in einer Mitteilung. Die Auflagen und Normen hierzulande seien teils gar noch strenger als bei den Berufskollegen in Deutschland oder Frankreich.

Die Bauern in Deutschland und Frankreich warnen ausserdem davor, dass durch strengere Vorlagen und Steuererhöhungen die Ernährungssicherheit sinken wird. Diese Gefahr sieht die IG Bauernunternehmen auch für die Schweiz. So schreibt sie in der Mitteilung: «Grosse Sorge bereitet uns der weiterhin tiefe Selbstversorgungsgrad.» Die Organisation fordert einen Anstieg der Ernährungssicherheit durch eine Erhöhung des Selbstversorgungsgrades auf mindestens 60 Prozent.

Kostendeckende Produktpreise nötig

Die Schweiz benötige eine produzierende Landwirtschaft, die mit Hilfe «modernster Technologien» Nahrungsmittel in der Schweiz herstellt. Dazu fordert die IG eine unternehmerische Land- und Ernährungswirtschaftspolitik. Dies stärke langfristig die Positionierung Schweizer Agrarprodukte und Lebensmittel.

Nur so lasse sich eine positive landwirtschaftliche Wertschöpfung zum Wohle der gesamten Bevölkerung realisieren. Eine Voraussetzung muss gemäss IG Bauernunternehmen erfüllt sein: «Dies kann nur mit kostendeckenden Produktpreisen und transparenter Preisbildung funktionieren.»

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