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SGPV: Glauser tritt nach 18 Jahren als Präsident ab

Die Delegierten des Schweizerischen Getreideproduzentenverbandes haben einen neuen Präsidenten gewählt. Nach 18 Jahren an der Spitze übergibt Fritz Glauser das Zepter an David von Wattenwyl. Glauser nutzte seine letzte Versammlung für deutliche Worte.

cni/blu |

Der 34-jährige von Wattenwyl bewirtschaftet in Oberdiessbach BE einen Ackerbaubetrieb mit 70 Hektaren offener Ackerfläche. 2019 wurde er in den Vorstand und 2022 zum Vizepräsidenten des Schweizerischen Getreideproduzentenverbandes (SGPV) gewählt.

«Grenzt fast an Schizophrenie»

Der Berner folgt auf Fritz Glauser. Der 64-Jährige führt einen Landwirtschaftsbetrieb in Châtonnaye FR und präsidierte den SGPV seit 2007. Der Agronom setzte sich insgesamt während 40 Jahren für die Belange der Getreideproduzenten ein. Glauser ist in der Landwirtschaftsbranche bestens vernetzt. Er war unter anderem Vizepräsident des Schweizer Bauernverbands (bis 2024) und von 2007 bis 2023 Präsident des Freiburger Bauernverbands. Aktuell präsidiert er die Branchenorganisation Swiss Granum. Zudem politisiert er seit 2006 für die FDP im Grossen Rat des Kantons Freiburg.

Fritz Glauser nahm in der Eröffnungsrede seiner letzten Delegiertenversammlung am Dienstag in Kerzers FR kein Blatt vor den Mund. Heute seien die Interessenkonflikte so eklatant, dass es schon fast an Schizophrenie grenze, sagte Glauser und nannte gleich Beispiele: «Pfluglose Bodenbearbeitung wird gefördert, und auf wirkungsvolle Herbizide wird verzichtet, während das Mutterkorn ein starkes Comeback erlebt.» Ebenso unverständlich sei, dass man Lenkungsabgaben auf Pflanzenschutzmittel und Dünger erwäge, obwohl die Produktionskosten auch so jedes Jahr stiegen.

Agrarpolitik muss nachvollziehbar sein

Glauser hob die zunehmenden Interessenkonflikte hervor, denen die Produzenten ausgesetzt sind. Er kritisierte zudem die grosse Kluft zwischen Agrarpolitik, den Qualitätsanforderungen der Verarbeiter, den Beschränkungen bei Betriebsmitteln, der Marktöffnung, der Konkurrenz durch Importe und den Ansprüchen der Konsumenten. «Das bringt die Produzenten fast zur Verzweiflung», sagte er.

Der SGPV setze sich dafür ein, Agronomie und Lebensmittelproduktion wieder in den Mittelpunkt der Debatten über die zukünftige Agrarpolitik zu stellen. Wenn diese die Produktionsbedingungen und die Situation der Bauern nicht berücksichtige, habe sie keine Chance, akzeptiert zu werden. «Unsere künftige Agrarpolitik muss für die Landwirte nachvollziehbar sein und von ihnen verstanden werden, wenn wir Ergebnisse erzielen und die gesetzten Ziele erreichen wollen», so der langjährige Präsident weiter.

Am Ende der Versammlung wurde Fritz Glauser unter grossem Applaus als Ehrenpräsident des SGPV verabschiedet

Kritik an «Billigbrot»

Die Offensive der Grossverteiler für billiges Brot wurde scharf kritisiert, da «sie die Arbeit der Branche diskreditiert und Druck auf die Produzentenpreise in Kauf nimmt», so der SGPV. Diese Niedrigpreisstrategie lasse den Mehrwert der gesamten Wertschöpfungskette verschwinden. Zudem würden die Bemühungen um Qualität und einheimische Herkunft geschwächt.

Im statutarischen Teil haben die Delegierten den Jahresbericht, die Konten, das Budget und das Tätigkeitsprogramm gutgeheissen. Die Delegierten nahmen zudem zwei Ersatzwahlen für den Vorstand vor: Adrian Brügger (FR) ersetzt Fritz Glauser und Dylan Zürcher (VS) ersetzt Bertrand Pillet.

Kommentare (3)

Sortieren nach:Likes|Datum
  • Bäuerin | 05.11.2025
    Und gibt es nun endlich auch eine Frau im Vorstand?
    • Marco | 05.11.2025
      Sehr geehrte Frau ”Bäuerin”
      Haben Sie auch einen Namen?
      Wie kann ich Sie überhaupt im Vorstand wählen, solange Sie sich verstecken? Nur Mut, kandidieren Sie. Ich wünsche Ihnen viel Erfolg!
  • Wälchli Urs | 04.11.2025

    Endlich ist Glauser weg, der trotz der Teuerung es nicht fertigbrachte, trotz der massiven Teuerung in der Brotgetreideproduktion die Erlöse für die Brotgetreideproduzenten aanalog der Teuerung zu erhöhen. Guter Rat an den neuen Präsidenten, endlich müssen die Brotgetreidepreise die Produktionskosten mit einem Stundenlohn wie in der übrigen Wirtschaft decken.

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