Das Nein des Ständerats zum kulturspezifischen Beitrag für das Futtergetreide während der Beratungen zur Agrarpolitik 2014-17 sorgt beim Getreideproduzentenverband für Ernüchterung. Dieser bedauert den Entscheid zutiefst und weist auf die fatalen Auswirkungen hin.
Die Verärgerung beim Schweizerischen Getreideproduzentenverband (SGPV) ist gross. Das Nein der kleinen Kammer zu Beiträgen für das Futtergetreide am 12. Dezember lässt der SGPV am Donnerstag ein deutliches Communiqué folgen. Der Ständerat habe sich „indirekt“ zur Aufgabe der Futtergetreideproduktion ausgesprochen. Dieser Entscheid fülle nicht die Mägen, sondern verschaffe den Ständeräten „ein gutes Gewissen“. Und das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) habe diesem Entscheid zugetragen, indem es verlauten liess, dass ein Einzelkulturbeitrag für das Futtergetreide „via das Budget der Übergangsbeiträge finanziert werden kann, ohne die andern Kulturen wie Zuckerrüben oder Ölsaaten zu benachteiligen“, heisst es im Schreiben.
Das BLW trägt somit aus der Sicht des SGPV zum drastischen Flächenrückgang und den damit verbundenen Importen bei. Denn jedes Kilo Futtergetreide werde heute mit Verlust produziert. Die Fläche werde sich auf einem „unbedeutend tiefen Niveau halten, um die Anforderungen an die Fruchtfolgeregelung zu erfüllen“, betont der SGPV. Die Importe würden es aber weiterhin ermöglichen, dass sich der Konsument mit „Schweizer Fleisch“ eindecken könne. Die Herkunft der Futtermittel spiele dabei wohl keine Rolle.
Dies sei kein Katastrophen-Szenario, sondern Resultat der Umlagerungspolitik. Unrentable Zweige wie das Futtergetreide würden zugunsten unproduktiver Brachen aufgegeben. Der nun eingeschlagene Weg führe dazu, dass sämtliche Ackerkulturen schrittweise aufgegeben würden. Besonders das Brotgetreide sei durch eine mögliche Zollsenkung von 3 Fr./dt bedroht. Das daraus resultierende Millionenloch durch geringere Zolleinnahmen diene aber weder dem Konsumenten noch dem Bund.
Der SGPV fordert „wesentliche“ Korrekturen, ansonsten seien sie gezwungen, eine Erleichterung der Fruchtfolge zu fordern. Es könne den Getreideproduzenten nicht weiter zugemutet werden, eine Produktion zu betreiben, welche zu Verlusten führt.