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Showdown um Gewässerräume

 

Am Montag, 23. August tagt die Umweltkommission (UREK) des Nationalrats. Sie behandelt eine Motion, die seinerzeit Ständerat Werner Hösli (SVP, GL) eingereicht hat, welche der Landwirtschaft bei der Festlegung der Gewässerräume entgegenkommen will. Das Lobbying läuft auf Hochtouren. 

 

Seit 2011 ist im Gewässerschutzgesetz festgelegt, dass die Kantone sogenannte Gewässerräume festlegen müssen. Das ging aus einem Gegenvorschlag zu einer Volksinitiative «Lebendiges Wasser» hervor, die von den Initianten zurückgezogen wurde.

 

Der Schweizer Bauernverband, der dem Gegenvorschlag seinerseits zugestimmt hatte, findet seither, dass die Gewässerräume laut Ausführungsverordnung des Bundesrates überdimensioniert sind. Denn der  Lebensmittelproduktion wird dadurch Kapazität zur Lebensmittelproduktion entzogen, da der Gewässerraum nur extensiv bewirtschaftet werden kann. Zu Beginn der nächsten Woche engagieren sich Landwirtschaftskreise erneut dafür, die Ausscheidung der Gewässerräume zu beschränken. 

 

Vorstoss von Werner Hösli 

 

Die 25-köpfige Umweltkommission des Nationalrates (UREK-N) befasst sich an ihrer zweitägigen Sitzung vom 23. und 24. August mit dem Vorstoss Nr. 19.4374, den der ehemalige Ständerat Werner Hösli (SVP, GL) lanciert hat. Der Vorstoss heisst: «Gewässerräume. Geografische und topografische Verhältnisse besser berücksichtigen.»

 

Er verlangt vom Bundesrat eine Gesetzesanpassung, wonach in nicht kantonal oder national geschützten Gebieten und Landschaften ausserhalb der Bauzone  die Grösse des Gewässerraumes verkleinert werden – unter der Bedingung, dass die geografischen und topografischen Verhältnisse dermassen sind, dass der Landwirtschaft resp. dem einzelnen Landwirtschaftsbetrieb ein übermässiger Anteil der ertragreichen Futtergrundlage entzogen wird. 

 

Nach dem Ständerat jetzt der Nationalrat 

 

Nach der Abwahl Höslis hat Ständerat Jakob Stark (SVP, TG) die Motion übernommen und am 9. März diesen Jahres eine Mehrheit in seinem Rat gefunden.  Damit das Geschäft aber politisch seine Wirkung entfaltet, muss auch der Nationalrat zustimmen. Und da dürfte es in der Kommission und im Rat knapp werden.

 

Die meisten Parlamentarier der SVP und der Mitte – u.a. Albert Rösti (SVP, BE), Pierre-André Page (SVP, FR), Mike Egger (SVP, SG), Priska Wismer-Felder (Mitte, LU), Christine Bulliard-Marbach (Mitte, FR), Nicolo Paganini (Mitte, SG) dürften zustimmen. Seitens der FDP dürfte der ehemalige Bauernverbandsdirektor Jacques Bourgeois (FDP, FR) im Sinne der Landwirtschaft stimmen, die ihren Hauptauftrag nach wie vor in der Lebensmittelproduktion sieht.

 

Gespräche und Briefe

 

Umkämpft sind insbesondere die Stimmen von Stefan Müller-Altermatt (Mitte, SO), der grünen Anliegen oft zugetan ist, Susanne Vincenz-Stauffacher (FDP, SG), die mit ihrem Engagement fürs CO2-Gesetz bei der FDP-Basis allerdings keinen Widerhall fand, und Matthias Jauslin (FDP, AG).

 

Während selbstständige Landwirtschaftsvertreter das Gespräch suchen und für ein Ja zum Vorstoss weibeln, machen auch die von Steuergeldern finanzierten Forscherinnen und Forscher der Wasserforschungsanstalt EAWAG Politik und weibeln in einem Brief für ein Nein. In dem Brief wird das Argument bemüht, dass die Ufervegetation entlang der Gewässer Schatten spendet und so Raum fürs Klima schafft. Der Schatten ist aber gleich gross, egal wie breit die Ufervegetation sich ausbreitet. 

Kommentare (10)

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  • Hügelbauer | 23.08.2021
    Wir sind ein kleiner aber intensiver Betrieb.
    Haben 40000.- DZ.
    Ja es würde auch ohne gehen, aber es würde nicht mehr gross investiert werden wovon auch andere Betriebe leiden würden.
    Der Bauer ist ja eigentlich mit den dz einer der wenigen der immer irgendwo etwas investiert und x andere Betriebe am leben hält.
  • David Gerke | 22.08.2021
    Aha. Dass die von "Steuergeldern finanzierten Forscherinnen und Forscher der Wasserforschungsanstalt EAWAG" Politik machen, darauf wird hämisch hingewiesen. Dass die ebenfalls von Steuergeldern finanzierten Bauern das selbe genau so tun, wird als völlig selbstverständlich und entsprechend ganz ohne Häme berichtet. Peinliche Bauernpresse.
    • Fritz Marti | 22.08.2021
      Bauern kriegen Direktzahlungen nicht Subventionen! Ohne könnten Sie Herr Gerke wohl praktisch keine in der Schweiz produzierten Lebensmittel mehr kaufen. Ob Bio oder Öln oder konventionell spielt keine Rolle.
      • Elsa Röhrig | 23.08.2021
        Vielleicht möchte Herr Gerke trotzdem nicht, dass mit seinem Steuergeld die Gewässer kaputtkultiviert werden, ob jetzt mit Subventionen oder Direktzahlungen. Das würde ich auch nicht wollen.
        • Beat Furrer | 23.08.2021
          Die Landwirte machen die Gewässer nicht kaputt. Das ist einfach eine Lüge, die so oft wiederholt wurde, dass die Elsa Röhrig und andere Menschen glauben und sogar zu verbreiten wagen.
      • alter Bauer | 23.08.2021
        Peinlich Wortklauberei! Ob DZ oder Subventionen - es sind Steuergelder. Wer sich daran gewöhnt hat, von Steuergeldern zu leben, kommt von dieser süssen Droge kaum mehr weg.
        Drogensüchtig und Bauern beweisen: ohne Entzug führt der Weg unweigerlich ins Verderben!
        • Beat Furrer | 23.08.2021
          alter Bauer: wir leben alle von Papiergeld, das nicht wirklich gedeckt ist. Die einzigen, die bald noch wirkliche Werte produzieren werden, sind die Landwirte. Die ganze Gesellschaft, der ganze Staat hängt an der verbrecherischen Hochfinanz, die sich das Geldmonopol gestohlen hat und die Menschen via Inflation (Ausdehnung der Geldmenge) beraubt und täuscht.
          Von welchem "Verderben" redest du?
    • Beat Furrer | 23.08.2021
      Wenn du der atheistische Gerke bist, dann erklär doch mal, wer denn die ganze Ökologie (Haushalt) und die ganze Schöpfung gemacht hat? Natürlich die "Natur", nicht wahr, einfach aus Zufall? und das Genom hat sich selber programmiert, nicht wahr?
      Panikmachender Grüner (die ständig aufhetzen und gemäss 258, StGB angeklagt werden sollten).
      Und solche Leute klagen dann - aus dem Hinterhalt - die Landwirte an, die produktiv und verantwortungsbewusst Nahrungsmittel produzieren?
  • Andi V. | 22.08.2021
    Es wäre einmal hilfreich, die politischen, finanziellen und administratorischen Verbindungen dieser Pseudoforschungsanstalt EAWAG genauer heraus zu arbeiten. Schon bei der Trinkwasserinitiative wurde nicht sauber informiert.
    • David Gerke | 22.08.2021
      Noch interessanter wäre, die politischen, finanziellen und administratorischen Verbindungen der vermeintlichen Bauernvertreter heraus zu arbeiten.

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