«Gemeinsam mit Frankreich haben wir eine EU-Eiweissstrategie angestossen. Damit wollen wir Sojaimporte aus Übersee künftig deutlich reduzieren und den Versorgungsgrad in der EU erhöhen», sagte Totschnig. Das sei mehr als notwendig, da die EU derzeit nur rund 1% des weltweiten Sojabedarfs produziere.
«Wir fordern die EU-Kommission nochmals nachdrücklich auf, rasch eine EU-Eiweissstrategie vorzulegen. Österreichs Versorgung mit pflanzlichem Protein für die Fütterung liegt bei über 80%. Dennoch ist Österreich von Importen abhängig - rund 500’000 t Sojabohnen und Sojaschrot werden für die menschliche Ernährung und Fütterung pro Jahr eingeführt», so Totschnig.
Schon 2021 haben Österreich und Frankreich in einer gemeinsamen Deklaration die EU-Kommission aufgefordert eine europäische Eiweissstrategie vorzulegen.
Vertraute Partner
«Frankreich und Österreich sind vertraute Partner. Die Absichtserklärungen, die 2021 zu Pflanzenproteinen und 2022 im Bereich der Forstwirtschaft unterzeichnet wurden, bilden die Grundlage für eine dynamische Zusammenarbeit zwischen unseren beiden Ländern», sagte Fesneau,
Frankreich und Österreich setzen sich für eine europäische Strategie für pflanzliche Proteine ein, die die strategische Autonomie Europas bei Proteinen und Stickstoffdüngern stärken soll. «Indem sie die Schliessung von Nährstoffkreisläufen verbessert und positive Maßnahmen für das Klima ermöglicht», so Fesneau.
Am 17. Dezember 2021 unterzeichneten Österreich und Frankreich eine Deklaration zu pflanzlichem Protein. Die Kernforderung richtete sich dabei an die EU-Kommission, einen Vorschlag für eine EU-Eiweissstrategie vorzulegen. Dieser österreichisch-französische Vorstoss wurde von 19 weiteren Mitgliedsstaaten mitgetragen und schliesslich von der EU-Kommission aufgegriffen. Der angekündigte Vorschlag sei längst ausständig.