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Sie blies nicht Trübsal, sondern Alphorn

 

Als Musikerin und Tourismusfachfrau wurde Lisa Stoll gleich doppelt von der Pandemie getroffen. Die Alphornspielerin zog sich aber nicht niedergeschlagen zurück, im Gegenteil, sie verwirklichte gleich mehrere Wünsche.

 

2019 war ein gutes Jahr für Lisa Stoll. Die Alphornspielerin organisierte im Juli anlässlich ihres 10-Jahr-Bühnenjubiläums ein grosses Fest mit viel Musik und Oldtimer-Traktoren. Das Fest fand in Wilchingen SH statt, wo Stoll auf einem Mutterkuhbetrieb aufgewachsen ist. Ein paar Monate später schloss Stoll zudem ihr Studium zur Tourismusfachfrau ab.

 

Sie war bereit, einen Job in dieser Branche zu suchen und mit ihrer Musik weiter auf unzähligen Bühnen zu stehen. Dann kam die Pandemie. Weder Tourismus noch Konzerte waren in dieser Zeit gefragt. «Das war ein rechter Schlag», sagt die 26-Jährige heute. Bei allem Negativen habe sie aber auf das Positive fokussiert und − man muss es fast so salopp sagen − das Beste aus der Situation gemacht.

 

Unterricht und Album

 

«Ich war gezwungen, mir richtig zu überlegen, was ich in meinem Leben eigentlich machen will.» Und das war Musik. Nicht nur allein, sondern auch als Lehrerin. Sie hat also über ein halbes Jahr lang selbst Stunden genommen, um zu lernen, wie man Alphorn unterrichtet. Schnell hätten sich einige Schülerinnen und Schüler gemeldet, die von ihr lernen wollten. Sie seien ganz unterschiedlich alt und kommen zum Teil von weit her zu ihr ins Aargauische, wo sie heute wohnt.

 

Trotzdem fehlten ihr die Konzerte. Als die Massnahmen erstmals ein bisschen gelockert wurden und Veranstaltungen mit 50 Personen erlaubt waren, organisierte sie deshalb Kirchenkonzerte. «Das war auch eine gute Erfahrung, die ich sonst wohl nie in dieser Art gemacht hätte», sagt sie. Ein besonders wichtiges Projekt, an dem sie während den zwei Coronajahren gearbeitet hat, ist ihr neues Album. Vor zwei Wochen ist es erschienen. «The Spirit of Love» heisst es. Und es ist anders, als was man gemeinhin mit Lisa Stoll verbindet.

 

Schlagerartige Pop-Lieder

 

Die junge Frau tritt normalerweise gern in der Schaffhauser Tracht auf und ist oft an Anlässen anzutreffen, wo sie klassische Volksmusik spielt. Auf dem Bild zum Album zeigt sie sich nicht in der Tracht und eher urban. Auch die Musik hat nichts mit Volkstümlichem zu tun, wie sie selbst sagt und wie sich beim Hören unschwer erkennen lässt. Es sind viel mehr schlagerartige Pop-Lieder oder «romantische Balladen mit orchestralem Sound», wie Stoll selbst sagt.

 

Begleitet von anderen Instrumenten spielt sie die eingängigen Melodien auf dem Alphorn. Carlo Brunner und Philipp Mettler haben die Lieder eigens für Stoll und ihr Alphorn geschrieben. «Das Alphorn ist ja ein Naturinstrument, es lassen sich nicht alle Töne damit spielen, deshalb braucht es spezifische Kompositionen, bekannte, schon existierende Lieder könnte ich mit dem Alphorn also nicht spielen», erklärt sie.

 

Kein Imagewechsel

 

Das neue Erscheinungsbild und die andere Art Lieder seien aber kein Imagewechsel und auch kein Bruch mit Altem, versichert Stoll. «Es ist einfach ein Projekt. Ich werde schon wieder in der Schaffhauser Tracht an volkstümlichen Anlässen auftreten», sagt sie. Sie habe aber bereits früher in andere Stilrichtungen geschaut, sei mit klassischen Orchestern unterwegs gewesen, bei den Kirchenkonzerten habe sie zu Orgelmusik gespielt und sie sei auch schon in eine modernere Richtung gegangen.

 

«Mittlerweile haben auch sehr viele Leute verstanden, dass sich ein Alphorn auch für andere Stilrichtungen als volkstümlich eignet», sagt sie. Das kostet sie voll aus. Dieses Jahr hat sie jedes Wochenende Engagements, und fast jedes Wochenende spiele sie etwas anderes. Sie ist dankbar, dass es so gut läuft, und dafür, dass sie durch Corona den Schritt gewagt hat, ganz auf die Musik zu setzen. 

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