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Sie demonstrieren für Stilllegungsprämien

AgE |

 

Die von Absatzproblemen geplagten Winzer des Anbaugebietes Bordeaux haben den Staat aufgefordert, die Drosselung der Produktion finanziell zu unterstützen. 

 

In der vergangenen Woche demonstrierten mehrere hundert Weinerzeuger in der Hauptstadt des Départements Gironde, um einen «Sozialplan» in Form einer Stilllegungsprämie zu erwirken. Auf dem Tisch liegen bereits konkrete Vorschläge über die Rodung von mindestens 15’000 ha Rebfläche.

 

Nach den Vorstellungen der Winzer soll die öffentliche Hand diese Massnahme mit 10 000 Euro/ha (9’870 Fr.) finanzieren. Der zuständige Präfekt erteilte dem Vorschlag unter Verweis auf das europäische Recht eine Absage. Geprüft werden sollen allerdings andere Wege, etwa die Verwendung von Mitteln des Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER). Zudem wird ein Krisenstab eingerichtet, in den sämtliche Akteure eingebunden werden sollen.

 

Nach Angaben des Fachverbandes der Bordeauxweine (CIVB) ist die diesjährige Ernte im Anbaugebiet Bordeaux zwar unterdurchschnittlich ausgefallen. Zugleich ist der Absatz aber um bis zu 10 % zurückgegangen. Auch die Vorjahre sind den Branchenvertretern zufolge schon problematisch gewesen. Ein schlechtes Jahr reihe sich an das nächste, beklagte CIVB-Vizepräsident Bernard Farges. 2019 hätten die Exporte nach China und in die USA gelitten, und danach sei die Corona-Krise gekommen.

 

In diesem Jahr müssten sich die Winzer mit dem Ukraine-Krieg und einer weiter sinkenden Nachfrage in China auseinandersetzen. Laut Farges haben sich die Weinlieferungen aus dem Bordeaux nach China innerhalb von drei Jahren auf etwa 300’000 hl halbiert. Neben der Inflation macht sich dem CIVB zufolge nun auch ein Konsumverzicht bei Rotwein bemerkbar. Die Weingüter sollen im Schnitt über Vorräte für 18 Monate verfügen. Angepeilt werden üblicherweise elf bis zwölf Monate.

 

Farges erklärte, das drücke auf die Preise, so dass viele Betriebe Verluste hinnehmen müssten. Der Preis für ein Fass liege unter 1’000 Euro (987 Fr.). Notwendig wären 1’200 Euro (1’184 Fr.). Eine Rodung von 10’000 ha Reben würde dem Branchenverband zufolge die Fläche der Anbaugebiete Bordeaux, Côtes-de-Bordeaux und Médoc um etwas mehr als 15 % verringern. 

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