Der Jungzüchterwettbewerb fand am ersten Olmasonntag statt. Bei den Rindern führte Jungzüchter Florian Portmann den Champion vor, bei den Kälbern siegte Dominik Mazenauer bei guter Stimmung in der Arena.
Herbstzeit ist Olmazeit. Zwar war das Gedränge am Sonntagmorgen nicht so gross, wie man es sich von der Olma gewohnt ist, aber langsam kehrt nach zwei Jahren wieder Normalität zurück, auch in St. Gallen.
Am Olmaeingang stauten sich noch Besucher mit dem Zertifikat und Ausweis in der Hand. Doch einmal drinnen, verteilten sich die Leute auf dem Areal und in den Hallen.
Experte Beat Betschart
Mit der Putzmaschine wurde der Sandboden in der Arena vorbereitet auf den Einmarsch der Jungzüchter mit ihren schönsten und besten Rindern. In fünf nach Alter abgestuften Abteilungen stellten Jungzüchter aus dem ganzen Braunviehgebiet 38 Brown-Swiss-Rinder vor. Als Experte amtete Beat Betschart aus Menzingen ZG. Er begutachtete die Tiere ausführlich und stellte die Rangfolge auf.
Marco Bachmann aus Seewen SZ kürte jeweils den besten Vorführer. Kriterien waren für ihn, ob das Rind sich ruhig verhalte, mit guten Schritten bewege und ob es der Halter gut beruhigen könne. Eine gute Haltung, Selbstvertrauen, gepflegter Auftritt und ständiger Blickkontakt zum Experten gehören dazu. Beim Eintritt in die Arena sollte der Züchter siegesgewiss sein. So traten die jungen Züchter und Züchterinnen auch auf.
<figure class="wp-block-image"><figcaption>Die Mädchen und Knaben mit ihren Kälbern. Es gewann Dominik Mazenauer aus Niederwil SG mit Fabiola (ganz rechts).
Trudi Krieg</figcaption></figure>
Die fünf Schönsten
Diese Spannung war zu spüren, obwohl die Sitzreihen rund um die Arena nur dürftig besetzt waren. Es hatte allgemein noch wenig Olmabesucher. Bratwurstduft und zwischendurch ein Grunzen der Schweinchen, welche sich für das Rennen danach bemerkbar machten, liessen dennoch Stimmung aufkommen. Die Züchter führten ihre Tiere geduldig im Ring herum, liessen sie von allen Seiten begutachten, stellten sie in Reih und Glied auf, liessen sie Runden drehen und führten sie nach der Rangierung in den Olmastall zurück.
Der Höhepunkt nahte gegen Mittag, als aus jeder Kategorie das erstrangierte Tier nochmals einen Auftritt hatte. Geputzt und gestriegelt waren sie alle, die Schwanzhaare toupiert und die Klauen poliert. Wie auf dem Laufsteg drehte das Quintett der Schönsten mit ihren Züchtern im Ring seine Runden. Jetzt ging es um den Championssieg. Die Ehre ging nach Marbach LU an Felder’s BS Norwin Naarah von Franz und Pascal Felder, Jungzüchter Florian Portmann führte das Tier am Halfter. Reserve-Champion wurde Barca O’Kalibra von Arno Cadalbert, Rueun GR, vorgeführt von Jungzüchter Mirco Sutter.
Die Publikumslieblinge
Besondere Publikumslieblinge waren am Nachmittag die Kinder, welche ihre geschmückten Kälbchen in der Arena präsentierten. Mama und Kolleginnen hatten bunte Blumen in Kränze gebunden zum Schmuck der Kälbchen, den Mädchen Zöpfe geflochten. Alle Kinder trugen Verslein vor oder erzählten Witze, als sie sich und ihre Kälbchen vorstellten. Flavia Meier sang ein selber abgeändertes Volkslied und Dominik Mazenauer trug gar ein Lied mit Gitarrenbegleitung vor.
Da fiel die Wahl dem Experten, SVP-Nationalrat Marcel Dettling aus Oberiberg SZ, schwer. Er entschied sich für Dominik Mazenauer mit seinem Kälbchen Fabiola. Alle andern bekamen einen zweiten Preis. Jedes Kalb bekam eine kleine Treichel und der Sieger zusätzlich einen Chüeli-Gurt.