Regenwürmer sind für fruchtbare und vitale Böden unverzichtbar. Sie reichern Nährstoffe für die Pflanzen an.
Was die unscheinbaren Bodenbewohner leisten, ist von grosser Bedeutung: Regenwürmer verschlingen pro Tag bis zur Hälfte ihres Eigengewichts an Nahrung, vor allem «Abfallprodukte» der Natur: Pflanzenreste, Ernterückstände, Laub, morsches Holz, Mist, Aas.
Spezielles Verfahren
Weil die Würmer keine Zähne haben, sind sie auf Hilfe angewiesen. Erst wenn Pilze und Bakterien das organische Material zersetzt haben, können die Würmer die Pflanzenreste in ihre Speiseröhre saugen. Zusammen mit dem organischen Material nehmen sie auch Mineralerde auf. Im Darm vermischt sich dann das Ganze mit Bakterien und Pilzen. Als schlechte Futterverwerter scheiden die Regenwürmer einen grossen Teil unverdaut wieder aus.
Dieser Wurmkot (Wurmlosung) ist ein hochkonzentrierter Dünger, der fünfmal mehr Stickstoff, siebenmal mehr Phosphor und elfmal mehr Kalium als die umgebende Erde enthält. Zudem finden sich in der Losung sogenannte Ton-Humus-Komplexe, die wie ein Kitt wirken und den Boden vor Erosion schützen. Stetig fressend und grabend tragen Regenwürmer zudem zur Lockerung des Bodens bei. Bis zu 150 Gänge oder 900m Röhren pro Kubikmeter finden sich in einem ungepflügten Ackerboden. Diese Tunnelsysteme sorgen für eine gute Durchlüftung und eine ideale Wasserversorgung des Erdreichs.
Gute Düngewirkung
Regenwürmer spielen zudem eine wichtige Rolle bei der Regulation von Bodenschädlingen, weil sie nützliche Organismen wie Fadenwürmer und Pilzsporen im Boden verbreiten, die zum Beispiel Engerlinge abtöten. Auch auf Obstplantagen sind die Regenwürmer gern gesehene Gäste. Sie ziehen mit dem abgefallenen Laub auch Schadorganismen wie Apfelschorf, Rotbrenner auf Reben oder blattminierende Insekten in den Boden hinein.
Sogar im Tod erweisen die Regenwürmer gute Dienste: Sie sind wichtige Eiweisslieferanten für Vögel, Spitzmäuse und Ameisen, und sie stärken mit ihrem Stickstoffeintrag die Bodenfruchtbarkeit: Ein toter Regenwurm enthält bis zu 10mg Stickstoff. Auf einem gesunden Wiesenboden mit 400 Würmern pro Quadratmeter werden so 30 bis 40kg N pro Hektare und Jahr freigesetzt. Das entspricht etwa der Stickstoffdüngung einer wenig intensiv bewirtschafteten Wiese