schweizerbauer.ch stellt die Models des Bauernkalenders in ihrem Alltag vor und beleuchtet ihre Verbindung zur Landwirtschaft. Michael ist leidenschaftlicher Landwirt und Viehzüchter. Welche Arbeiten der Obwaldner auf seinem Hof am liebsten erledigt und was er sich für die Landwirtschaft wünscht, gibt es im Interview.
Michael, dein Bild ist an vielen Wänden zu sehen. Was empfindest du dabei?
Das macht mich stolz, dass ich die Landwirte repräsentieren kann.
Was sagt deine Familie dazu?
(schmunzelt) Nu ja. Sie «sticheln» mich wegen der Farbe der Kuh. Ich bin ja Original-Braunvieh-Züchter.
Wirst du oft auf das Kalenderblatt angesprochen?
Ja, vor allem wegen der Kuh im Klauenstand. Bei mir wäre sie nicht erste Wahl. (lacht)
Gab es auch negative Rückmeldungen?
Kritik gibt es immer und überall, wie der Neid auch. Aber schlussendlich kann sich ja jede und jeder beim Bauernkalender bewerben.
Was hat dich bewogen, beim Bauernkalender mitzumachen?
Ich haben mich nicht selber beworben. Meine Freundin hat mich angemeldet. Sie dachte wohl, dass ich mir das nicht zutraue.
Macht der Bauernkalender gute Werbung für die Schweizer Landwirtschaft?
Eigentlich schon. Der Kalender macht sicher etwas Werbung für unseren Berufsstand. Man muss aber auch bedenken: Es ist schwer, auf einem Kalenderblatt die Realität aufzuzeigen.
Wie sieht dein Arbeitsalltag derzeit aus?
Ende 2021 gab es reichlich zu tun. Ich war viel im Stall, denn mehrere Kühe haben abgekalbt. Dazu gab es auch viel Büroarbeit zu erledigen.
Welche Arbeiten verrichtest du am liebsten und welche magst du weniger gern?
Das Melken mache ich am liebsten. Es gibt keinen besseren Start und Abschluss eines Tages, sei es zuhause auf dem Hof oder auf der Alp. Weniger gern beschäftige ich mich «Bürozeugs».
zvg
Landwirtschaft ist…
Das heisst für mich, alles für das Vieh und die Natur zu unternehmen, damit wir uns noch lange an unserer Natur erfreuen können.
Wo hat die Landwirtschaft deiner Meinung nach die grössten Fortschritte erzielt?
Die grössten Fortschritte wurden bei der Mechanisierung realisiert. Auch in den Bereichen Zucht und Ökologisierung wurden Verbesserungen erzielt.
Was wünscht du dir für die Zukunft der Schweizer Landwirtschaft?
Ich wünsche mir insbesondere mehr Wertschätzung für unsere Arbeit, die wir Landwirtinnen und Landwirte während 365 Tagen im Jahr leisten. Wir geben alles für unsere Tiere, die Natur und die Konsumenten.
Calendaria
Du zeigst dich im Kalender mit nur wenig Kleidung. Wie reagierte dein Umfeld?
Querbeet. Von Schmunzeln bis Schulterklopfen.
Und wie kleidest du dich im «normalen» Leben?
Im Sommer bin ich also auch eher leicht bekleidet. Aber meistens trage ich noch Hosen, nicht nur Unterhosen wie auf dem Bild. (lacht)
Wie wichtig ist gutes Aussehen für dich?
Meiner Meinung nach ist das Aussehen zweitrangig. Ich kenne jedenfalls keinen Bauern oder Bäuerin, der für z’Alp eine hübsche Älplerin oder Älpler sucht. Jeder soll das Handhaben, wie es ihm behagt.
Ist Aussehen bei Frauen wichtiger als bei Männern?
Meiner Meinung nach legt der Grossteil der Frauen mehr Wert auf das Aussehen als wir Männer.
Auf was achtest du bei Frauen zuerst?
Da schaue ich vor allem auf den Charakter und ihre Interessen.
Zur Person
Erlernter Beruf: Zimmermann, Zweitausbildung Landwirt
Derzeitiger Beruf: Landwirt und Älpler
Lieblingsessen: Cordon Bleu mit Pommes Frites
Hobby: Viehzucht (Original Braunvieh), Berg- und Wildheuen, z’Alp fahren, Skitouren
Motto: Zufrieden sein und vor der eigenen Türe wischen.
zvg