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Sie zeigen die Wichtigkeit der Armee auf

 

Die Offiziersgesellschaft Langenthal feiert ihren 175. Geburtstag und erinnert zugleich an die Bedeutung der Bundesverfassung. Mit einem Volksfest will sie auf die Wichtigkeit der Armee hinweisen.

 

Die Offiziersgesellschaft Langenthal (OGL) feiert ihr 175-Jahr-Jubiläum und 175 Jahre Bundesverfassung mit einem grossen Fest in Langenthal. «Mit den Feierlichkeiten wollen wir in Erinnerung rufen, welchen wichtigen Beitrag die Armee für die heutige Schweiz geleistet hat», sagt Christoph Kuert, Hauptmann in der Führungsunterstützungsbrigade 41. Er präsidiert die OGL und gehört zum 13-köpfigen OK, das für das zweitägige Fest verantwortlich ist.

 

Eine Festzeitschrift

 

Zum Komitee gehört auch der ehemalige Feldprediger und Lokalhistoriker Simon Kuert. Er hat eigens für den Anlass eine 175-seitige Festschrift erstellt. Darin beschreibt er, dass bereits 1822, also 26 Jahre vor der Gründung der OGL, der damalige Marktflecken Langenthal die Aufmerksamkeit der Eidgenossenschaft auf sich gezogen hat: Langenthal half mit bei der Organisation des ersten schweizerischen Offizierfests.

 

Teilgenommen am nationalen Anlass haben damals 570 Offiziere aus der ganzen Schweiz. Während eines Umzugs durch die Stadt sollen 9000 Zuschauerinnen und Zuschauer die Strassen gesäumt haben. Seither trägt Langenthal den Ehrentitel «Rütli des 19. Jahrhunderts.»

 

«Das erste nationale Offiziersfest, das 1822 stattgefunden hatte, war noch inoffiziell», erzählt Simon Kuert. Seither wurden 1833 die nationale und im gleichen Jahr die Bernische Offiziersgesellschaft gegründet. Die noch junge schweizerische Gesellschaft beschloss im Frühjahr 1842 im Sommer des gleichen Jahres, in Langenthal wieder ein Militärfest durchzuführen. Vorgesehen war der 1. August. Die «Eidgenössische Zeitung» publizierte das detaillierte Programm bereits im Vorfeld der Veranstaltung. Erwartet wurden gegen 300 Offiziere.

 

Die Langenthaler trugen das Ihre bei, dass dieses Programm wie vorgesehen durchgeführt werden konnte. Sie bereiteten den Gästen einen ehrenvollen Empfang, ist in der Festschrift nachzulesen. Das «Thuner Wochenblatt» rühmte am 9. August 1842: «Langenthal hat alles Mögliche getan, die Gäste ehrenvoll zu empfangen. Triumphwagen, künstliche Hecken als Spalier, Verzierungen an den Häusern und abends eine grandiose Illumination des ganzen Ortes.»

 

Deutsche und Franzosen

 

Neben den Offizieren aus der ganzen Schweiz bewegten sich 15 000 Zivilpersonen in den Strassen, darunter auch viele Fremde, Deutsche und Franzosen. Der Korrespondent des «Thuner Wochenblattes» wusste zu berichten, dass an diesem Fest der Wohlstand des Ortes, vor allem auch derjenige, «den die Bauern und Bauerntöchter zur Schau trugen», beeindruckten.

 

Auch während des Sonderbundkrieges spielte Langenthal und die Region Oberaargau eine wichtige Rolle. Hier versammelten sich die Truppen der liberalen Kantone, um den Sonderbund der katholischen Stände mit Waffen aufzulösen. In Langenthal befindet sich auch die landwirtschaftliche Schule Waldhof. Diese kann heuer ihr 100-Jahr-Jubiläum feiern.

 

Das Festprogramm

 

Freitag, 23. Juni: Festakt für geladene Gäste.
Samstag, 24. Juni:
11.00 bis 16.00 Uhr: Ausstellung der Schweizer Armee, Ausstellung 175 Jahre Bundesverfassung & Offiziersgesellschaft Langenthal. Verpflegungsstände mit urchigem Essen und Getränken.
11 Uhr: Konzert Swiss Armed Forces Big Band.
11.30 Uhr: Demonstration Armee Diensthunde.
11.30 Uhr: Platzkonzert der Kadettenmusik Langenthal in der unteren Marktgasse.
12.30 Uhr: Umzug historischer Armeeformationen (Wuhrplatz, Markgasse, Markthalle).
13.30 Uhr: Auftritt Patrouille Suisse.
14.00 Uhr: Festrede Ständerat Werner Salzmann (Präsident Sicherheitspolitische Kommission des Ständerats). 14.30 Uhr: Konzert Swiss Armed Forces Big Band. 14.30 Uhr: Demonstration Armee Diensthunde.  

 

«Genau betrachtet verdanken wir beides Oberstbrigadier und Nationalrat Daniel Flückiger von Auswil», so Simon Kuert. Flückiger gab 1848 als Jägerhauptmann und Amtsgerichtsschreiber von Aarwangen den Anstoss zur Gründung der Offiziersgesellschaft und war deren Gründungspräsident. Auch die landwirtschaftliche Bildung hat er 1857 mit einem Vorstoss im Oekonomisch Gemeinnützigen Verein initiiert. Er wollte die erste Ausbildungsstätte für Landwirte im Oberaargau errichten.

 

Die Regierung beschloss dann aber, 1860 in der Fellenberg-Liegenschaft in Zollikofen die ersten landwirtschaftlichen Kurse durchzuführen. Der Waldhof wurde zunächst eine Filiale von Zollikofen. Erst 1923 enstand mit dem Waldhof im Oberaargau die damals wohl grösste Landwirtschaftsschule im Land. «Sie atmete stets den Geist Flückigers», so Simon Kuert.

 

Stolz auf seine Wurzeln

 

«Daniel Flückiger war stets stolz auf seine Herkunft aus dem Bauernstand. Entsprechend blieb die Landwirtschaft Teil seines Lebens», erzählt Simon Kuert. Auch in Aarwangen pflegte er neben seiner Verwaltungstätigkeit auf dem Schloss und seiner militärischen Karriere die Verbundenheit mit der Scholle. Den in der Vorstadt erworbenen Kleinbetrieb bewirtschaftete er selbst.

 

Früh schloss er sich dem 1837 von Jakob Käser in Melchnau gegründeten Oekonomisch Gemeinnützigen Verein des Oberaargaus (OGV) an. Er verknüpfte den OGV mit der Oekonomisch Gemeinnützigen Gesellschaft des Kantons Bern (OGG) (die OGG ist die Herausgeberin des «Schweizer Bauer») und dem Landwirtschaftlichen Verein der Schweiz. 1867, nachdem er das Präsidium des OGV übernommen hatte, wurde er in die Direktion der obersten landwirtschaftlichen Organisation der Schweiz gewählt. Seine Fleckvieh-Zucht und die «Eichbühler Tauben» hatte einen internationalen Ruf. Als Nationalrat gelang es ihm, im Jagdgesetz den Taubenschutz zu verankern.
Gründung in «Sonne»

 

Zurück zur OGL. Das Gründungdatum ist der 10. Dezember 1848. Nur einige Woche zuvor, am 12. September wurde die Bundesverfassung angenommen. Zur OGL-Gründung erschienen 32 Offiziere im Saal des Gasthofes Sonne in Herzogenbuchsee. Die Versammlung forderte einen schlanken Vorstand. Vier Persönlichkeiten genügten. Als Präsident gewählt wurde Rudolf Vogel. Der Fabrikant aus Wangen war 1848 auch der erste Nationalrat aus dem Oberaargau.

 

Im Ersten und im Zweiten Weltkrieg hat die Generalmobilmachung das Vereinsleben eingestellt. Jedoch die Hauptversammlungen wurden immer abgehalten. Heute wie einst steht die Kameradschaft im Vordergrund. Zudem gehören Betriebsbesichtigungen und kulturelle Anlässe zum Vereinsleben. Zu den sportlichen Aktivitäten zählt der alljährliche Pistolenschiesskurs mit Wettschiessen. Aktuell zählt der Verein vier Frauen und knapp 200 Männer. 1980 nahm erstmals eine Frau an der OGL-Hauptversammlung teil.

 

 

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