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«Situation der Milchbauern schöngeredet»

Der Bundesverband der Deutschen Milchviehhalter (BDM) wirft dem Milchindustrie-Verband (MIV) vor, die Lage der Milchbauern schönzureden und keinen Mut für notwendige milchmarktpolitische Änderungen zu haben. Die derzeitigen Milchpreise reichten zur Kostendeckung nicht aus.

AgE |

Der MIV-Vorsitzende Peter Stahl hatte beim Berliner Milchforum am 22. März von immer noch hohen Produzentenpreisen im langfristen Vergleich gesprochen und einen Eingriff in die Milchlieferbeziehungen durch Anwendung von Artikel 148 der Gemeinsamen Marktorganisation der EU (GMO) strikt abgelehnt. Dafür gebe es auch auf Bauernseite keine Mehrheit, merkte Stahl an.

Dem entgegnete am 25. März der BDM-Vorsitzende Karsten Hansen: «So rosig wie dargestellt ist die Situation der Erzeuger nicht.» Die historisch hohen Milcherzeugerpreise von 60 Cent/kg (58,7 Rp.) seien über ein Jahr her. Die aktuell gezahlten Milchgelder je Kilogramm lägen 10 bis 15 Cent (9,8 bis 14,7 Rp.) niedriger und reichten für eine Kostendeckung nicht aus, machte Hansen deutlich.

«Nicht nachvollziehen können wir auch, worauf sich die Behauptung des MIV stützt, dass die Umsetzung von Artikel 148 GMO von einer grossen Mehrheit der Milcherzeuger nicht mitgetragen wird», erklärte Hansen. Eine aktuelle, nicht repräsentative Umfrage von «top agrar» zum Thema sowie die Tatsache, dass sich Mitglieder verschiedener landwirtschaftlicher Verbände seit über 20 Jahren leidenschaftlich für die Umsetzung der Vertragspflicht einsetzen, sprächen eine andere Sprache.

Der Artikel 148 der Gemeinsamen Marktorganisation (GMO) für Landwirtschaftliche Erzeugnisse beschreibt, dass EU-Mitgliedstaaten regeln können, welche Bestandteile Verträge zwischen Milchbauern und Molkereien enthalten sollen. Hierbei können Regelungen zu Lieferbeziehung u.a. zu Preis-Mengen-Beziehung, Laufzeiten, Liefermodalitäten getroffen werden. Ursprünglicher Sinn des Art. 148 GMO in der EU ist, dass Milch nicht per «Handschlag» abgeliefert wird.

Der BDM hält die Umsetzung des Artikels 148 in nationales Recht mit obligatorischen Lieferverträgen für 100% der Rohmilchmenge für längst überfällig. Eine Branche, die sich durch das Mantra «Weiter so wie bisher» auszeichne, habe sich eigentlich schon selbst abgeschrieben. «Wir verstehen unsere Forderung nach verhandelbaren Verträgen in der Landwirtschaft als Unternehmergeist, der Einzug halten muss, wenn die Milchviehhaltung eine Perspektive und Zukunft haben will», verdeutlichte Hansen.

Kommentare (1)

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  • Walter Gisler | 06.04.2024

    Die Schmarotzer sind die Milchverarbeiter wie in der Schweiz.

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