Am Weltwassertag lancierten die Initianten der Trinkwasserinitiative ihre Kampagne. Für die Gegner erreicht das Begehren genau das Gegenteil. Die Initiative gefährdet aus ihrer Sicht ein System, das besonders ökologisch produzierende Betriebe belohnt.
In Grossaffoltern im Berner Seeland haben die Initianten der Trinkwasserinitiative den Abstimmungskampf lanciert. Anwesend waren Biobauern, Naturwissenschaftler, ein Tierarzt und ein Vertreter des Trinkwasserverbands. Sie alle plädierten für einen umweltgerechteren Umbau der Landwirtschaft.
Slogan irreführend
Die Volksinitiative kommt am 13. Juni zur Abstimmung. Trotz ihres Namens habe sie mit Trinkwasser wenig zu tun, schreibt das «nationalen Komitee gegen die extremen Agrarinitiativen» am Montag in einer Mitteilung. Die Initiative wolle die Direktzahlungen an zwei neue, für viele Betriebe unerfüllbare Bedingungen knüpfen: Nur Betriebe, die keinerlei Pflanzenschutzmittel und ausschliesslich betriebseigenes Futter einsetzen, sollen weiterhin Direktzahlungen erhalten.
Der Slogan der Initianten «Wir subventionieren unsere eigene Wasserverschmutzung» sei deshalb irreführend «doppelt falsch.» Der Staat unterstütze die Betriebe heute schon auf Grundlage ihrer Ökoleistung. «Wer die Umwelt verschmutzt, wird gebüsst und verliert seinen Anspruch auf Staatsgeld», hält das Gegner-Komitee fest.
Biobetriebe erhalten höhere Direktzahlungen
Das Komitee teil weiter mit, dass die Direktzahlungen praktisch vollständig an die Fläche und an definierte Leistungen gebunden sind. «Der Beitrag steigt, je umweltschonender ein Betrieb produziert. Biobetriebe erhalten folglich die höchsten Beträge», heisst es in der Mitteilung. Zudem würden Steillagen, die besonders aufwändig zu bewirtschaften seien, berücksichtigt. Die Zahlungen im Bergbetrieb falle höher aus als im Flachland.
Staatlich gefördert würden ausserdem besonders tierfreundliche Haltungsformen. «Direktzahlungen erhält zudem nur, wer als Grundanforderung den ökologischen Leistungsnachweis einhält. Jeder Betrieb muss 7 Prozent seiner Fläche für die Förderung der Biodiversität ausscheiden und eine ausgeglichene Düngerbilanz aufweisen», schreibt das Gegner-Komitee.
Verzicht auf Direktzahlungen ist eine Option
Im Fokus der Initiative stehen Pflanzenschutzmittel. Die Bauern seien je nach Witterung auf diese angewiesen, um Ernte und Einkommen zu sichern. Konventionelle Betriebe würden immer mehr auf natürliche und im Biolandbau erlaubte Mittel setzen. «Diese haben bereits einen Anteil von 50 Prozent aller verkauften Pflanzenschutzmittel», heisst es weiter.
Für Bauern, die anspruchsvolle und heikle Kulturen anbauen, gibt es aus der Sicht des Komitees zwei Optionen: Entweder, er verzichtet auf Direktzahlungen oder er gibt die entsprechende Produktion auf. Ersteren Weg würden vor allem die spezialisierten Betriebe mit Gemüse, Obst oder Wein wählen. «Dann müssen sie auch den ökologischen Leistungsnachweis nicht mehr einhalten und haben keine Einschränkungen bei den Pflanzenschutzmitteln. Zudem sind sie weniger stark auf Direktzahlungen angewiesen», halte die Gegner der Initiative fest. Solche Betriebe könnten bei einer Annahme auf staatliche Zahlungen verzichten.
Für den Ackerbau ist eine Spezialisierung wegen der Fruchtfolge nicht möglich. «Kartoffeln, Raps, Zuckerrüben und andere anfällige Kulturen würden deshalb stark zurückgehen. Den Rückgang müssten wir dann mir Mehrimporten ausgleichen», warnen die Gegner.
Produktion aufgeben und mehr Importieren
Bei Bauern, die Schweine oder Geflügel produzieren, schaffe die Initiative grosse Probleme. Die wenigsten könnten die Tiere betriebseigenen Futter versorgen, weil ihnen die nötige Ackerfläche fehle. Die Gegner der Initiative befürchten deshalb, dass diese Betrieb diese Produktionszweigen aufgeben würden. «Der Rückgang müsste mit zusätzlichen Importen ausgeglichen werden, um den Bedarf zu decken», warnen sie. Statt Futtermittel, würden die Eier, das Pouletfleisch oder der Schinken importiert. «Und das ohne jegliche Produktionsauflagen», kritisiert das Gegner-Komitee.
Aufgrund dieser Ausgangslage kommen gemäss den Gegnern drei verschiedene wissenschaftliche Studien von Agroscope zum Schluss: Bei einer Annahme der Trinkwasserinitiative verschlechtert sich die ernährungstechnische Umweltbilanz der Schweizer Ernährung. «Wem die Umwelt und die regionale nachhaltige Produktion am Herzen liegt, sagt deshalb am 13. Juni Nein zum trojanischen Pferd Trinkwasserinitiative», folgert das nationalen «Komitee gegen die extremen Agrarinitiativen».
Ist ja toll wen sie die Wahrheit gleich auf dem Plakat haben, sie lügen das Volk nicht mahl an die wollen es mit Nitrat vergiften !!!!!!
Bei einer Annahme wird der Bio-Preisvorteil weg sein.... auch mehr DZ werden wohl Traum bleiben da der DZ-Topf nicht grösser wird.
Bio Erdbeeren Aktion aus Südafrika... sehr ökologisch...
Das wird unsere Produkte mehr als konkurieren, da eh nur noch 20% in der Schweiz produziert würde