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Smartphone: Des Bauern wichtiger Helfer

Smartphones werden zu einem immer wichtigeren Arbeitsinstrument in der Landwirtschaft: Bauern verwalten mit ihnen die Brunst ihrer Kühe, überwachen Melkroboter oder bestimmen Unkräuter.

Michael Wahl, lid |

 

 

Smartphones werden zu einem immer wichtigeren Arbeitsinstrument in der Landwirtschaft: Bauern verwalten mit ihnen die Brunst ihrer Kühe, überwachen Melkroboter oder bestimmen Unkräuter.

Simon Marthaler besitzt erst seit ein paar Monaten ein Smartphone. Mit der Anschaffung hat er lange gezögert, weil diese weniger langlebig sind als die herkömmlichen Handys. Nun hat der 34-jährige Landwirt aus Gümmenen BE doch eines gekauft. Und ist froh darüber.

"Kuhmanager"

Zum Beispiel als er vor ein paar Wochen bei Bekannten eingeladen war. In seinem Stall stand zu diesem Zeitpunkt eine Kuh kurz vor der Geburt ihres Kalbes. "Ich hätte eigentlich zu Hause bleiben müssen", erklärt Marthaler. Dass er dennoch nicht auf den Besuch verzichtete, wagte er nur dank seines Smartphones und einer Kamera, die er im Stall installiert hatte. Diese filmte die trächtige Kuh; die Bilder konnte Marthaler auf dem Handy abrufen. "Ich habe mehrmals auf mein Smartphone geschaut. Wäre die Geburt losgegangen, hätte ich sofort zurückfahren können", so Marthaler.

Vor drei Wochen hat Marthaler zudem begonnen, seine Herde mobil zu managen. Seither hat er sie quasi immer im Hosensack. Möglich macht dies eine neue App namens "SmartCow", mit welcher Marthaler die Zyklus-Daten seiner Kühe erfassen kann. Name und Geburt lädt die App beim ersten Start automatisch von der nationalen Tierverkehrsdatenbank herunter. Danach müssen noch weitere Daten zu Brunstkontrolle, Brunst, Besamung oder Abkalbezeitpunkt eingegeben werden.

Viele Downloads

Marthaler hat diese Informationen bis anhin bereits auf dem Computer verwaltet. Doch mit dem Smartphone sei er nun flexibler. "Wenn ich im Stall bin, kann ich schnell auf die Daten zugreifen und muss nicht extra an den PC sitzen." Und wenn er eine Kuh besamen will, reicht ein Knopfdruck und er ist mit dem Besamungstechniker verbunden. Zudem kann er Meldungen an die Tierverkehrsdatenbank ebenfalls direkt vom Smartphone aus machen.

Lanciert wurde die App Ende Oktober von Swissgenetics, dem grössten Schweizer Anbieter von Rindersperma. Seither sei sie rund 4'000 Mal heruntergeladen worden, erklärt René Bucher, Leiter Marketing bei Swissgenetics. Vom Erfolg ist er selber überrascht: "Mit so vielen Downloads haben wir nicht gerechnet." Die Rückmeldungen seien durchwegs positiv ausgefallen. Tenor: Endlich existiere so eine App.

Mit Smartphone Melkroboter bedienen


Ein unverzichtbares Hilfsmittel sind Smartphones zudem für Bauern, die ihre Kühe von einem Roboter melken lassen. Deren Zahl nehme stark zu, erklärt Urs Schmid von DeLaval. Melkroboter haben viele Vorteile: Bauern müssen beispielsweise morgens und abends nicht mehr im Stall stehen und melken, stattdessen haben sie mehr Zeit für andere Arbeiten, die auf dem Hof anfallen.

Damit sie dennoch wissen, was in ihrem Stall läuft, können Sie mit dem Smartphone auf den Melkroboter zugreifen. Dieser informiert die Bauern, ob sich auch alle Kühe regelmässig melken lassen, wie viel Milch die einzelnen Tiere geben und wie die Milchqualität ist. Und sollte einmal eine Störung auftreten, meldet das der Melkroboter dem Landwirt aufs Smartphone.

Unkräuter bestimmen

Seit Juni 2013 bietet die Schweizerische Fachstelle für Zuckerrübenbau (SFZ) eine kostenlose App zur Erkennung von Unkräutern und Krankheiten an. Die einzelnen Unkräuter werden ausführlich beschrieben (Keimung, Laubblätter, Stängel, Blüte, etc.) und anhand mehrerer Bilder in unterschiedlichen Entwicklungsstadien und mit unterschiedlichen Details dargestellt.

Rückmeldungen hätte man noch keine gehabt, erklärt SFZ-Geschäftsführer Stefan Wyss. Die App sei eben erst seit diesem Sommer in Betrieb und noch nicht so verbreitet. Man werde in Zukunft aber für die App werben bei den Zuckerrübenpflanzern.

Übers Wetter Bescheid wissen

Längst etabliert ist hingegen die Wetter-App der Landi. Monatlich über eine halbe Million Mal werde via iPhone auf die App zugegriffen, erklärt Marco Wölfli von der Fenaco. Die App informiert über das lokale Wetter, über Wind, Regen, Sonne sowie die Zeiten des Sonnenauf- und Sonnenuntergangs. All dies sind nützliche Informationen für jedermann, speziell aber für die Bauern, die wissen müssen, wann das Wetter ideal ist zum Heuen oder Säen.

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