Der Franken hat sich am Montagmorgen nach neuerlichen Verbal-interventionen der Nationalbank-Spitze deutlich abgeschwächt. Der Euro notierte im Vergleich zum Freitagabend rund 1,5 Rappen höher und auch der Dollar zog an.
Hauptverantwortlich dafür sei ein Interview des Nationalbank-Präsidenten Philipp Hildebrand mit der «NZZ am Sonntag», in welchem er weitere Massnahmen zur Frankenschwächung in Aussicht gestellt habe, hiess es in Marktkreisen laut Finanznachrichtenagentur AWP.
Zudem zeigten sich Händler überrascht davon, dass die Konsumentenpreise in der Schweiz im Oktober gesunken sind. Um eine mögliche Deflation und eine Rezession zu bekämpfen, ist die Schweizerische Nationalbank laut Hildebrand bereit, erneut am Devisenmarkt zu intervenieren.
Zwei Monate nach Festlegung des Euro-Mindestkurses von 1,20 Fr. sei der Wechselkurs weiterhin hoch. «Wir erwarten, dass er sich über die Zeit weiter abschwächen wird. Falls es die Wirtschaftsaussichten und die deflationäre Entwicklung erfordern, stehen wir bereit, weitere Massnahmen zu treffen», bekräftigte Hildebrand.
Um 11.30 Uhr stand der Euro bei 1,2347 Franken und der Dollar bei 0,9003 Franken. Am Freitagabend hatten die beiden Währungen noch bei 1,2204 Fr. respektive bei 0,8862 Fr. gestanden.