Die landwirtschaftliche Produktion in der Europäischen Union zeichnet sich nach wie vor durch grosse regionale Unterschiede aus. Das hat das Statistische Amt der Gemeinschaft (Eurostat) einmal mehr in einem Ende November veröffentlichten Bericht für das Jahr 2022 hervorgehoben. Eurostat zufolge sind in die Bewertung die sogenannten NUTS-2-Regionen eingeflossen. Hiervon gibt es EU-weit 225 an der Zahl. Diese haben in der Regel zwischen 800’000 und drei Millionen Einwohner.
Insgesamt belief sich der monetäre Wert der EU-Agrarerzeugung im Berichtsjahr auf 524 Mrd. Euro (487 Milliarden Franken). Laut der Luxemburger Behörde nahm die pflanzliche Erzeugung dabei mit einem Anteil von 55% am Gesamtwert einen höheren Anteil ein als die der tierischen Erzeugung mit 40%. Die übrigen 5% entfielen dem Eurostat zufolge auf landwirtschaftliche Dienstleistungen.
Andalusien mit höchster Agrarproduktion
In fünf NUTS-2-Regionen hat die landwirtschaftliche Produktion im Jahr 2022 bei mehr als 9 Mrd. Euro (8,36 Mrd. Franken) gelegen. Am höchsten war sie im spanischen Andalusien mit 16 Mrd. Euro (14,86 Mrd. Franken), gefolgt von der Bretagne in Frankreich mit 11 Mrd. Euro (10,22 Mrd. Franken) sowie der Lombardei in Italien mit 10 Mrd. Euro (9,29 Mrd. Franken). Die deutsche Weser-Ems-Region und die Pays de la Loire in Frankreich lagen mit jeweils 9 Mrd. Euro (8,36 Mrd. Franken) an erzielter Agrarproduktion auf Platz vier und fünf.
Die EU-Statistikbehörde unterstreicht, dass in 60 Regionen die pflanzliche Erzeugung sogar mehr als 70% der gesamten landwirtschaftlichen Produktionswerte ausmacht. Deren Wert lag in Andalusien mit 13 Mrd. Euro (12,07 Mrd. Franken) bei Weitem am höchsten und mehr als doppelt so hoch wie im niederländischen Zuid-Holland sowie im französischen Champagne-Ardenne.
In beiden Regionen entfielen hierauf je knapp 6 Mrd. Euro (5,57 Mrd. Franken). In 64 der NUTS-2-Regionen der EU soll der Wert der tierischen Erzeugung über 50% der gesamten landwirtschaftlichen Erzeugung gelegen haben. In der Bretagne war der Wert 2022 mit etwas unter 7 Mrd. Euro (6,5 Mrd. Franken) EU-weit am höchsten. Es folgten die Weser-Ems-Region mit ebenfalls knapp 7 Mrd. Euro (6,5 Mrd. Franken) sowie die südliche Region Irlands mit beinahe 6 Mrd. Euro (5,57 Mrd. Franken).