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So kann man richtig viel Diesel sparen

Der Reifen überträgt die Traktion vom Traktor auf den Boden. Dementsprechend wichtig ist dieses Bauteil. Doch kann nur ein richtig eingestellter Landwirtschaftsreifen seine Aufgabe in vollem Umfang erfüllen.

Stephan Schmidlin |

 

 

Der Reifen überträgt die Traktion vom Traktor auf den Boden. Dementsprechend wichtig ist dieses Bauteil. Doch kann nur ein richtig eingestellter Landwirtschaftsreifen seine Aufgabe in vollem Umfang erfüllen.

Bei den rein technischen Diskussionen beim Traktorenkauf geht es in den letzten Jahren immer öfter um den Kraftstoffverbrauch des jeweiligen Kandidaten. In der Tat kann es zwischen dem besten und dem schlechtesten Modell einer Leistungsklasse locker bis zu 10% Unterschied bei diesem Kriterium geben. Wirft man aber einen Blick auf die Tests  der verschiedensten Reifenhersteller, so erscheinen die 10% fast lächerlich. Denn mit einem korrekt eingestellten Reifendruck können gegenüber einem zu hoch eingestellten Druck bei Zugarbeiten im Acker bis zu 40% Kraftstoff eingespart werden.

Meistens zu hoch

«Leider treffe ich in der Praxis nur zu oft auf einen falsch eingestellten Reifendruck», sagt Hanspeter Rothen, Verkaufsleiter von Trelleborg Schweiz. Dabei ist der Pneudruck meistens zu hoch. Das kommt von daher, dass bei der Reifenmontage der neue Pneu meistens auf einen hohen Druck aufgepumpt wird, um zu testen, ob auch alles dicht ist. Kontrolliert der Landwirt danach nicht den Reifendruck, so kann er unter Umständen jahrelang mit einem falsch eingestellten Druck arbeiten.

Neben den bereits erwähnten Verlusten bezüglich der Zugkraft hat er auch einen beachtlichen Nachteil beim Fahrkomfort, da der hochgepumpte Reifen keine Federungswirkung übernehmen kann. Natürlich gibt es neben dem zu hoch eingestellten Luftdruck auch den zu tiefen Druck im Pneu. «Bei Arbeiten mit einem hohen Anteil an Strassenfahrten wie zum Beispiel Rübenabfahren, empfehle ich einen Reifendruck um 1,5 bar», sagt der Reifenprofi Rothen. Mit diesem hohen Druck hat der Reifen ein besseres Abrollverhalten, wobei Tests wiederum gezeigt haben, dass dadurch 10 bis 15% Diesel gespart werden kann.

Ideale Einstellung

Alles schön und gut, doch wie findet man den idealen Luftdruck für die jeweilige Arbeit? Jeder Reifenhersteller kennt die Möglichkeiten seines Reifens. Aus diesem Grund besitzt auch jeder Hersteller einen technischen Ratgeber, der dem Kunden aufzeigen kann, wie viel Luftdruck ein Reifen bei den unterschiedlichen Belastungen und den verschiedenen Fahrgeschwindigkeiten benötigt. «Da wir interessiert sind, dass unser Reifen in der Praxis auch gut funktioniert, geben wir diesen Ratgeber auf Anfrage auch gratis ab», erklärt Rothen.

Wer es  nicht so mit dem Papier hat, setzt vielleicht lieber auf eine elektronische Lösung. Trelleborg hat dafür eine ganze Reihe von App für Tablets und Smartphones zu bieten. Diese Applikationen helfen dem Anwender nicht nur den richtigen Reifenfülldruck entsprechend der Belastung und der Fahrgeschwindigkeit zu finden, sondern berechnen auch die effektive Radlast entsprechend den Angaben des Anwenders. Dabei werden alle Daten vom Traktor und auch von den angebauten Maschinen eingegeben. Die App berücksichtigt diese Angaben und berechnet auch die Gewichtsverteilung des Traktors. Damit setzt man sich auch automatisch mit der Gewichtsverteilung auseinander, was unter Umständen dazu führt, dass man den Traktor anders ballastiert, was wiederum positive  Auswirkungen auf die Zugkraft hat.

Auch Ausnahmen

Keine Regel ohne Ausnahme, das gilt auch für den Reifendruck. So zum Beispiel in steilen Hanglagen. Hier kommt es zu ganz anderen Reifenlasten. Aus diesem Grund empfiehlt Rothen, in solchen  Situationen den Reifendruck um etwa 0,3 bar zu erhöhen. Diese Empfehlung gibt Trelleborg übrigens auch, wenn man eine längere Strassenfahrt zum Feld vor sich hat. Speziell sind auch Arbeiten mit dem Frontlader. Zwar bietet die App auch hierzu einen Einstellungsvorschlag. Doch empfiehlt Rothen auf Nummer sicher zu gehen und den Druck um weitere 0,2 bar zu erhöhen. Grundsätzlich gilt jedoch, dass der Reifenfülldruck in den Vorderräder nicht mehr als 0,3 Bar höher sein sollte als in den Hinterrädern.

«Bei Kundenbesuchen sehe ich immer wieder Manometer, die nicht richtig funktionieren», weiss Hanspeter Rothen zu berichten. Dementsprechend ist es aber auch nicht möglich, den richtigen Druck im Reifen einzustellen.

Manueller Reifenregler

Weiter beobachtet Rothen auch, dass viele Kunden diese Einstellungen, wenn überhaupt nur sehr sporadisch vornehmen. Diese Arbeit ist oft zu aufwendig und je nach Ausrüstung auf dem Hof  auch zeitaufwendig. Abhilfe könnte eine auf dem Traktor fest installierte Reifendruckregelanlage schaffen. Da diese Geräte aber sehr teuer in der Anschaffung sind, haben sie sich in der Praxis auch nicht durchsetzen können.

Aus diesem Grund empfiehlt Rothen  einen manuellen Reifenregler wie zum Beispiel die Traktionsbox der deutschen Firma Steuerungstechnik-StG. Diese Box kostet rund 250 Franken. Doch kann mit dieser Einrichtung  sehr einfach und vor allem auch sehr schnell der Reifendruck der jeweiligen Arbeit angepasst werden, da das Ventil durch eine einfache Öffnung ersetzt wird und der Kompressor so mit der vollen Leistung Luft in den Reifen pumpen kann.

 

Weitere Infos

Natürlich ist nicht nur Trelleborg an richtig eingestellten Reifen interessiert. So bietet zum Beispiel  Michelin eine sehr ausführliche Website mit vielen Tricks und Tipps. Aber auch Firestone hat mit einer App eine Hilfe bereit. Fragen Sie am besten Ihren Reifenlieferanten für die nötigen Infos.

 

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