Das Sparpotenzial gebe an, wie viel gespart werden könnte, wenn alle Privatkunden zum günstigsten oder bestverzinsten Angebot wechseln würden, heisst es in einem Communiqué vom Dienstag. Die Unterschiede zwischen den einzelnen Bankangeboten seien also gross.
Die Wechselbereitschaft der Schweizer Bankkundinnen und -kunden nehme zwar zu, sei aber nach wie vor tief. Das rächt sich finanziell, wie eine Untersuchung des unabhängigen Online-Vergleichsdienstes moneyland.ch zeigt.
Hypotheken mit grösstem Potenzial
Aufgeschlüsselt nach Bankprodukten hat der Vergleichsdienst bei den Hypotheken mit 4,8 Milliarden das grösste Sparpotenzial ausgemacht. Dahinter folgen das Sparkonto (2,5 Milliarden), die Vermögensverwaltung (2,4 Milliarden) sowie die Produktkategorie Privatkonto/Debitkarte (2,0 Milliarden).
Aber auch bei den Kreditkarten, dem Online-Trading und bei der Säule 3a hat der Vergleichsdienst ein Sparpotenzial von mehreren hundert Millionen Franken festgestellt.
Produkte bei neuer Bank eröffnen
«Selbst Personen ohne Hypotheken, Trading und Vermögensverwaltung könnten durchschnittlich 1210 Franken pro Jahr sparen», sagt Benjamin Manz, Geschäftsführer von moneyland.ch. Wer überdurchschnittlich teure Dienstleistungen nutzt, könne mit einem Wechsel zu den besten Angeboten noch deutlich mehr sparen.
Wer seine alte Bank nicht gleich aufgeben wolle, könne ein Angebot bei einer neuen Bank eröffnen, ohne das alte gleich zu kündigen. Dies biete sich zum Beispiel bei Produkten ohne Grundgebühr wie Gratis-Kreditkarten, Sparkonten und Säule 3a-Konten an.
Moneyland empfiehlt Bankkunden, das persönliche Sparpotenzial zu vergleichen. Bankgebühren und Zinsunterschiede würden im Vergleich etwa zu Versicherungsprämien deutlich unterschätzt.
Sparpotenzial
Im Durchschnitt könnten Hypothekarkundinnen und -kunden 3080 Franken pro Jahr sparen, wenn sie zur Bank mit dem besten Hypothekarzins wechseln würden. Das sind gemäss Moneyland 4.8 Milliarden Franken. Dieses hohe Sparpotenzial komme zustande, weil sich viele Hypothekarnehmer zu oft für das erste Angebot ihrer Hausbank entscheiden, ohne vorher zu vergleichen.
Die Unterschiede zwischen den einzelnen Sparkonten sind deutlich grösser als im Jahr 2022. Im Durchschnitt könnten Sparerinnen und Sparer 450 Franken mehr sparen, wenn sie zum Sparkonto mit dem höchsten Zins wechseln würden. Hochgerechnet auf die Gesamtbevölkerung entspricht dies etwas mehr als 2.5 Milliarden Franken.
Das durchschnittliche Sparpotenzial pro Kundin oder Kunde in der Vermögensverwaltung ist mit 14‘100 Franken pro Jahr das höchste aller untersuchten Produktbereiche. «Auch wenn der Grossteil der Schweizer Bevölkerung kein Vermögensverwaltungsmandat hat, ergibt sich aufgrund des hohen Sparpotenzials pro Kunde ein hohes Gesamt-Sparpotenzial von insgesamt 2.43 Milliarden Franken», schreibt Moneyland.
Das durchschnittliche Sparpotenzial beträgt für Erwachsene bei Debitkarten 306 Franken und für Jugendliche 116 Franken pro Jahr. Hochgerechnet ergibt dies die Summe von 2.03 Milliarden Franken, die die Bevölkerung mit dem günstigsten Konto und der günstigsten Debitkarte pro Jahr sparen könnte. Die grossen Unterschiede erklären sich einerseits durch die Gebühren und andererseits mit den unterschiedlichen Zinssätzen.
Das Sparpotenzial bei Kreditkarten für einen durchschnittlichen Kunden beträgt 94 Franken pro Jahr – ohne Berücksichtigung von Prepaid- und teuren Platinum-Karten. Hochgerechnet auf alle Karteninhaberinnen ergibt dies gemäss Moneyland ein jährliches Sparpotenzial von 570 Millionen Franken, wenn sie zur günstigen Kreditkarte wechseln würden.
Bei den 3a-Sparkonte n sind wie bei den normalen Sparkonten die Zinssätze relevant. Der durchschnittliche Zinssatz liegt derzeit bei 1 Prozent, die besten 3a-Konten bieten 1.7 Prozent. Daraus ergibt sich ein durchschnittliches Sparpotenzial von 152 Franken pro Kunde und Jahr. Hochgerechnet auf alle Kunden ergibt dies 410 Millionen Franken.
Das durchschnittliche Sparpotenzial für Traderinnen und Trader , die zum günstigsten Schweizer Broker wechseln, beträgt 491 Franken pro Jahr. Hochgerechnet ergibt dies ein Sparpotenzial von 410 Millionen Franken pro Jahr.


