Aufgrund geopolitischer Krisen, wirtschaftlicher Unsicherheit und einer hohen Inflation musste die deutsche Ernährungsindustrie im vergangenen Jahr einen Umsatzverlust hinnehmen. Das geht aus den Jahreszahlen für 2023 hervor, die Mitte Juli von der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE) vorgelegt wurden.
Die Erlöse der Branche erreichten ein Gesamtvolumen von 232,6 Mrd. Euro (221,06 Mrd. Franken), was im Vergleich zum Vorjahr einem preisbereinigten Rückgang von 1,6% entspricht. Nominal ergibt sich hingegen ein Umsatzplus von 6,5%.
35 Prozent Exporte
Insgesamt 151 Mrd. Euro (143,51 Mrd. Franken) erzielte die Ernährungsindustrie in Deutschland. Real ist das gegenüber dem Vorjahr ein Rückgang um 1,1%; nominal errechnet sich dagegen ein Zuwachs um 7,7%. Die Exporte beliefen sich auf 81,6 Mrd. Euro (77,54 Mrd. Franken), woraus sich eine Ausfuhrquote von 35% errechnet. Preisbereinigt sanken die im Ausland erzielten Umsätze um 2,5%; nominal erhöhten sie sich um 4,3%.
Laut BVE wurden 2023 etwa drei Viertel der Exporterlöse in anderen EU-Mitgliedstaaten erzielt. Wichtigster Abnehmer waren die Niederlande, vor Frankreich und Italien. Auf die Nicht-EU-Staaten Grossbritannien, Schweiz und Norwegen entfielen rund 12% der Ausfuhrumsätze, 7,3% auf die Region Asien und 3,4% auf Nordamerika.
Unverzichtbarer Pfeiler der Wirtschaft
BVE-Hauptgeschäftsführer Christoph Minhoff unterstrich die Bedeutung der Branche: «Die Ernährungsindustrie ist ein unverzichtbarer Pfeiler der deutschen Wirtschaft und sichert Arbeitsplätze sowie die Versorgung der Bevölkerung mit hochwertigen Lebensmitteln.»
Allerdings gefährdeten die ständig wachsenden Bürokratievorgaben die Attraktivität des Standorts Deutschland und die Wettbewerbsfähigkeit der Hersteller massiv. Minhoff hält es für unerlässlich, die unternehmerische Freiheit zu wahren und die Regulierungen auf ein sinnvolles Mass zu reduzieren, um weiterhin erfolgreich und innovativ zu bleiben.