An einem Sessionsrückblick in Uetendorf BE äusserte sich ETH-Agronom und Nationalrat Albert Rösti (SVP/BE) zur Selbstversorgung, zur Energiesicherheit und zum aktuellen Bundespräsident.
Der Selbstversorgungsgrad der Schweiz betrage nur noch 57%, sagte Rösti. Er dürfe jetzt keineswegs noch weiter sinken, wie es die letzten Agrarreformen mit ihrer Ökologisierung («treffender ist Extensivierung», korrigierte sich Rösti selbst) jeweils bewirkt hätten.
Der Bundesrat müsse aber in einem Bericht jetzt aufzeigen, wie er den Selbstversorgungsgrad mindestens halten wolle. Rösti sagte aber auch, dass es mit der Produktion allein nicht getan sei, man müsse auch an die Produktionsmittel denken. Beim Dünger, den man importiere, müssten Alternativen für den Lieferanten Russland gefunden werden. Bei den Futtermitteln könnte die Schweiz selbst mehr produzieren, was laut Rösti ökologischer wäre, als diese von weither zu importieren. Rösti kam auch auf die Energiefrage zu sprechen.
Komme es zu einem Stromausfall, wie er leider wahrscheinlicher geworden sei, müsse spätestens nach drei Tagen die Polizei aufgeboten werden. Denn die Leute würden in Panik geraten und Lebensmittelläden plündern, die ohne Strom geschlossen bleiben müssten. Rösti warnte davor, dass der forcierte Ersatz von Ölheizungen durch Wärmepumpen die Stromknappheit im Winter noch verstärke, was dann Gaskraftwerke benötige, was ja eigentlich «pervers» sei.
Gar kein gutes Haar liess Rösti an Bundespräsident Ignazio Cassis und seiner Kommunikation der Sanktionen gegen Russland und an seinem Auftritt an der Anti-Russland-Demo in Bern. Mit Cassis an der Spitze im UNO-Sicherheitsrat, da sage er «Gott bewahre».
Es müssen immer noch eine ganze Menge Importkontingente, freigegeben werden. Weniger Nutztiere, in der Schweiz, bedeutet ,grössere Mengen Fleischimporte, die auf Qualität, Herkunft und Tierwohl, nicht mehr so gut kontrollierbar sind.
Darauf könnten 15'000 kg Brotweizen in unmittelbarer Nähe zu Konsumenten produziert werden.
Heiliger Kilian, bitte stopp den Rösti. Amen.