Die argentinische Staatsregierung wird den Sojaexport auch in diesem Monat weiter fördern. Wie der auch für die Landwirtschaft zuständige Wirtschaftsminister Sergio Massa mitteilte, gilt für Exporteinnahmen der argentinischen Sojaerzeuger seit Montag voriger Woche bis zum 30. September ein Vorzugswechselkurs.
Pro Dollar (0,95 Franken) erhielten die Exporteure 200 Pesos (1.34 Franken) statt 140 Pesos (0.94 Franken), was dem offiziellen Wechselkurs entsprechen würde. Ziel sei es, die Ausfuhren zu fördern, die Lage der Produzenten zu verbessern, die regionale Wirtschaft zu unterstützen und die Reserven zu stärken, erläuterte Massa.
Die Agrarwirtschaft sei eine der wichtigsten Wirtschaftsmotoren Argentiniens. Deshalb sollten mit dieser Förderung die Arbeit und die Bemühungen dieses Sektors unterstützt und anerkannt werden.
Massnahmen werden begrüsst
Das Zentrum der Getreideexporteure (Centro de Exprtadores de Cereales - CEC) begrüsste die Massnahme. Sie sei eine kräftige Unterstützung der Branche, die sich auch auf den Preis für Sojabohnen auf dem Inlandsmarkt auswirken werde.
Diese Einschätzung wird auch von der argentinischen Viehhaltung geteilt. Hier wurde allerdings erwartungsgemäss Kritik laut.
Feedlot-Verband warnt vor steigenden Futterkosten
Unter anderem der Feedlot-Verband (CAF) warnte wegen steigender Futtermittelkosten. Vor dem Hintergrund der massiven Wirtschaftskrise in Argentinien hatte die Zentralbank in Buenos Aires bereits im vorigen Monat einen neuen Finanzmechanismus zur Förderung des Sojaexports eingeführt.
Demzufolge konnten Landwirte bis zum 31. August 30 % der aus dem Sojaverkauf erzielten Gelder für den Kauf von US-Dollars verwenden, wobei ein günstigerer Wechselkurs als auf dem offiziellen Devisenmarkt zur Anwendung kam.
Die restlichen 70 % konnten für eine frei verfügbare Einlage mit einer variablen Vergütung in Abhängigkeit von der Entwicklung des offiziellen Grosshandelswechselkurses genutzt werden Laut Medienberichten soll dieser Finanzmechanismus aber kaum Wirkung auf den Export gezeigt haben.