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Sojaprodukte: Warnung vor übermässigem Konsum

Die französischen Gesundheitsbehörden warnen vor dem übermässigen Verzehr von Sojalebensmitteln. Sie enthalten zu viele Isoflavone, eine pflanzliche Substanz, die den weiblichen Hormonen ähnelt und potenziell gesundheitsschädlich ist. In der Schweiz beobachten die Behörden die Situation.

sda |

Die französische Behörde für Lebensmittelsicherheit (Anses) empfiehlt insbesondere Kindertagesstätten, Schulen, Betriebsrestaurants, Altersheimen, Spitälern und Kliniken, keine Lebensmittel auf Sojabasis – Desserts, Joghurts, Milch, pflanzliche Steaks und vor allem Aperitifgebäck – zu servieren.

Isoflavone

Isoflavone sind Phytoöstrogene, pflanzliche Stoffe, die den weiblichen Hormonen (Östrogenen) ähnlich sind und in Hülsenfrüchten, Gemüse und hauptsächlich in Soja vorkommen.

Sie können die physiologische Hormonfunktion beeinträchtigen und somit zu unerwünschten Wirkungen auf das Fortpflanzungssystem führen, wie Aymeric Dopter, Leiter der Abteilung für Risikobewertung im Zusammenhang mit der Ernährung bei Anses, gegenüber der französischen Nachrichtenagentur AFP ausführt.

«Es geht nicht darum, Soja als Nahrungsmittel in Verruf zu bringen, sondern vielmehr um den Gehalt an Isoflavonen, den Sojaprodukte derzeit enthalten», sagt Dopter. «Bis wir Sojabohnen mit weniger Isoflavonen haben, müssen wir den Fuss vom Gas nehmen, was den Konsum dieser Produkte angeht.»

Bund: Widersprüchliche Studienergebnisse

Die Anses wird ihre toxikologischen Referenzwerte nun mit ihren europäischen Kollegen teilen. Beim Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) ist man sich der Problematik bewusst, wie es auf Anfrage von Keystone-SDA heisst.

Oral in isolierter Form verabreicht haben Isoflavone in Tierversuchen hormonelle Wirkungen gezeigt. Bei Menschen sei die Situation schwieriger zu beurteilen, so das BLV weiter. Die Ergebnisse der Studien seien manchmal widersprüchlich, einige zeigten positive, andere negative Auswirkungen auf das Brustkrebsrisiko, und die Interpretation der Ergebnisse variiere je nach Teilpopulation.

Bund will Daten prüfen

Die Veröffentlichung von Anses bietet gemäss der eidgenössischen Lebensmittelbehörde eine solide und transparente Aktualisierung der wissenschaftlichen Daten, die dazu beitragen werde, die Debatte über Isoflavone auf internationaler Ebene voranzutreiben. Das BLV will die Daten eingehend prüfen und gegebenenfalls geeignete Massnahmen in Betracht ziehen.

In der Zwischenzeit erinnert das BLV daran, dass eine ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung den übermässigen Verzehr eines Lebensmittels und damit auch den übermässigen Verzehr bestimmter spezifischer Substanzen verhindern kann.

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