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Solaranlagen-Ausbau Gefahr für Wald

 

Der geplante Ausbau erneuerbarer Energien in der Schweiz könnte laut Experten zu mehr Waldrodungen führen. In den Alpen und im Mittelland zeichnen sich gemäss einer Studie Konflikte zwischen der Erhaltung des Waldes und dem Platzbedarf für Solar- und Windanlagen ab.

 

«Jedes Jahr werden in der Schweiz etwa 185 Hektar Wald gerodet − das entspricht der Fläche von 260 Fussballfeldern. Gründe dafür sind nicht Holzschlag oder Windbruch, sondern weil Platz gemacht wird für Strassen, Mobilfunkantennen, Trinkwasserfassungen, Kiesgruben und andere Infrastruktur», heisst es in der Mitteilung des Schweizerischen Nationalfonds (SNF). 

 

Zielkonflikte

 

Im Mittelland gab es pro vorhandener Waldfläche am meisten Verlust. Zwischen 2001 und 2017 war dort gemäss Studie etwa ein halbes Prozent der bewaldeten Gebiete von einer temporären oder dauerhaften Rodung betroffen. In dieser dicht besiedelten Region gibt es denn auch am meisten Zielkonflikte. «Hier konvergieren besonders viele Nutzungsansprüche», sagt Studienautor David Troxler von der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Zürich (ETH Zürich).

 

Zum einen sieht die Bevölkerung den Wald als wichtigen Erholungsraum und schützenswertes Ökosystem, zum anderen wollen die Menschen mehr Wohnraum und gute Verkehrsverbindungen. Auch die Holzwirtschaft ist im flachen und gut erschlossenen Mittelland attraktiv. Es werde demnach zunehmend schwierig, die gesetzlich vorgeschriebenen Ersatzflächen für gerodeten Wald zu finden. Die Landwirtschaft möchte nicht auf Anbauflächen verzichten, Gemeinden wollen Baugebiete nicht auszonen.

 

Schutz bisher gut

 

Im Grossen und Ganzen funktioniere hierzulande das System zum Schutz des Waldes derzeit gut, so Troxler. Zum Beispiel: In Gebieten mit intensiver Landwirtschaft werden nicht mehr bewaldete Flächen gerodet als anderswo. «Es läuft hier nicht so wie in den Tropen, wo gut erschlossene Waldflächen geopfert werden, um neue Anbauflächen zu schaffen», so der Forscher.

 

Der Ausbau der erneuerbaren Energien wird gemäss Troxler auch auf Kosten der Bäume gehen, vor allem in den Alpen und im Mittelland. «Auch wenn die benötigte Fläche aufgrund der Vielfalt der Projekte schwer zu beziffern ist», hält er fest. Es brauche nicht nur Platz für die Windräder und Solaranlagen, sondern auch für die entsprechenden Hochspannungsleitungen, Baustellenzufahrten und Stauseen.

 

Für die nahe Zukunft erwartet der Studienautor aber wegen des Ausbaus von Solar- und Windkraftwerken eine Verschärfung der Zielkonflikte. Um zukünftige Konflikte zu minimieren, riet der Wissenschaftler, frühzeitig Ersatzflächen zu sichern. Er nennt als Beispiel das Einrichten von Flächenpools zwischen verschiedenen Regionen. «Hier sollten die Kantone bereits Konzepte in der Hinterhand haben, damit das Walderhaltungsgebot nicht weiter aufgeweicht wird», führt er aus.

 

Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben für diese Erkenntnisse die Rodungsprojekte in der Schweiz zwischen 2001 und 2017 analysiert. Da Rodungen in der Schweiz genehmigungspflichtig sind, wird darüber genaustens Buch geführt – seit 120 Jahren.

Kommentare (4)

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  • Ötzi | 04.05.2023
    Jaja, schön war es hier in der Schweiz, als wir noch in einem dichten, flächendeckenden Urwald lebten und in Höhlen, in Steinhütten oder auf Pfahlbauten hausten..... Seufz..... Oh nein, richtig, dazwischen gab es ja noch Berge, Seen und ausgedehnte Sumpfgebiete und Hochmoore! Und man konnte tagelang mit Pfeil und Bogen durch die Gegend streifen und traf auf keine Menschen Seele! Jaja, schön war es..... Es kommt mir vor als wäre es gestern gewesen..... Seufz.....
  • Klimawandel | 03.05.2023
    Die sogenannten erneuerbaren Energien verursachen immense Schäden an Landschaft, Wald, Wohlstand, Wirtschaft und Gesellschaft.
    Erdöl und Erdgas dagegen produziert das nützliche CO2, das NICHT KLIMASCHÄDLICH IST.
    ALLE AN DIE URNEN AM 18. JUNI!
    • Klimawandel | 08.05.2023
      ... und NEIN einwerfen!
  • Realist | 03.05.2023
    Genau hingeschaut erzählt dieser angebliche (Grüne) Forscher nur die halbe Wahrheit. Er erwähnt mit keinem Satz die Zunahme der Waldfläche jedes Jahr und in den letzten Jahrzehnten. Was dieser Mann macht ist seine Stelle rechtfertigen und auf Vorrat Panik machen.

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