Beim neuen Angebot «Swiss Tavolata» kochen Bäuerinnen zu Hause für eine Gruppe von Gästen. Silvia Amaudruz, Regionenverantwortliche für die Westschweiz und Präsidentin der Waadtländer Bäuerinnen, gibt Auskunft.
«Schweizer Bauer»: Über Swiss Tavolata sollen Bäuerinnen und Landfrauen Gäste wie Freunde zu Hause bewirten. Hat sich der Schweizerische Bäuerinnen- und Landfrauenverband (SBLV) vom Erfolg der SRF-Sendung «Landfrauenküche» inspirieren lassen?
Silvia Amaudruz: Auch, aber nicht nur. In der Tat ist bei Swiss Tavolata mit Migga Falett eine ehemalige «Landfrauenköchin» Regionenverantwortliche für die Ostschweiz und das Tessin. Wir sind der Überzeugung, dass die Bäuerinnen einen Riesenfundus an schönen Rezepten und viel Kochwissen haben, die man in den Vordergrund stellen kann. Es sollen dabei vor allem hofeigene und regionale Produkte angeboten werden. Echte Erlebnisse liegen im Trend und sind sehr gefragt.
Und die Bäuerin soll dabei auch etwas verdienen können?
Genau. Diversifikation ist ja heutzutage auf den Betrieben sehr wichtig. Die Bäuerin soll ihre Produkte und ihr Kochkönnen vermarkten und so wirklich ein zusätzliches Einkommen auf den Hof holen können. Für die Mahlzeiten über Swiss Tavolata soll sie deshalb marktgerecht entschädigt werden.
Wie viel bleibt denn der Bäuerin vom Menüpreis?
Das Menü mit Wein kostet 90 Fr., das Menü ohne Wein 70 Fr. pro Person. Davon gibt die Gastgeberin im Startjahr 15 Prozent an den Verein Swiss Tavolata ab. Die Jahresgebühr für die Gastgeberin beträgt dabei 350 Fr. Im Startjahr übernimmt das Bundesamt für Landwirtschaft die Hälfte dieser Gebühr für die ersten 50 Gastgeberinnen. Und die ersten 40 Gastgeberinnen erhalten zusätzlich einen Start-Bonus von 500 Fr., ermöglicht durch die Soroptimistinnen Schweiz, einen Klub von Business-Frauen. Es lohnt sich also, jetzt rasch zu reagieren und sich anzumelden.
Letzte Woche publizierten Sie den Aufruf. Sind bereits Anmeldungen eingegangen?
Ja. Aber wir nehmen gerne weitere entgegen, gerade in der Westschweiz, im Mittelland und Berner Oberland. Wichtig ist, dass die ganze Familie dazu bereit ist.
Für den 1.-August-Brunch ist es nicht einfach, Gastgeber-Betriebe zu finden. Was ist bei Swiss Tavolata anders?
Die beiden Angebote lassen sich nicht vergleichen. Bei Swiss Tavolata kommen viel weniger Gäste aufs Mal: 6–8 Personen. Folglich ist die benötigte Infrastruktur viel kleiner. Das Essen kann in der Stube, auf der Laube oder im Wintergarten stattfinden. Und die Gäste kommen regelmässig: Gastgeberinnen führen mindestens 24 Tavolatas pro Jahr durch. Die Daten legt die Gastgeberin in Absprache mit der Geschäftsstelle selber fest.
Warum gleich 24 Mal im Jahr?
Für die Gastgeberin soll es wirklich ein Einkommen geben. Deshalb ist eine gewisse Regelmässigkeit nötig. Es steht der Gastgeberin frei, mehr als 24 Tavolatas auszurichten. Diese sind dann vielleicht nicht gleichmässig übers Jahr verteilt.
Normalerweise soll immer das gleiche Menü gekocht werden. Wird das für eine kreative Köchin nicht langweilig?
Beim Start haben wir das so festgelegt. So ist für den Gast klar, was es zum Essen gibt, und für die Gastgeberin ergibt sich eine gewisse Routine. Sie kann zum Beispiel Glace gleich für drei Tavolatas vorbereiten. Die Menüs werden aber saisonal angepasst, und wir wollen der Kreativität nicht im Wege stehen.
Wer steht hinter dem Verein Swiss Tavolata?
Der SBLV und die Home Food Media GmbH. Der Verein Swiss Tavolata sichert die aufwendige Vermarktung sowie die Qualität und übernimmt die ganze Administration (Anmeldung, Reservation, Inkasso). Vergleichen Sie www.swisstavolata.ch.