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Sommer 2023: Überdurchschnittlich warm und trocken

In der Schweiz ist in der zweiten Augusthälfte weder auf der Alpennord- noch auf der Alpensüdseite jemals eine so lange und intensive Hitzeperiode registriert worden wie in diesem Jahr. Insgesamt handelte es sich um den drittwärmsten Sommer seit Messbeginn. Trotz teilweise heftiger Gewitter blieben die Niederschlagsmengen meist unterdurchschnittlich.

sda/blu |

Die aktuelle Hitzeperiode nahm am 12. August ihren Anfang, wie der private Wetterdienst Meteonews am Freitag mitteilte. Ab dem 18. August habe sich die Hitze intensiviert, nachdem sich ein Hitzedom aufgebaut habe. «Normalerweise treten starke Hitzewellen im August eher in der ersten Monatshälfte auf, so auch im legendären Hitzesommer 2003», schreibt Meteoschweiz.

Genf: 15 Hitzetage in Folge

An den Standorten Genf und Nyon/Changins gab es demnach 15 Hitzetage in Folge mit Höchstwerten von 30 Grad oder mehr. Für Genf war dies die zweitlängste ununterbrochene Periode mit Hitzetagen, zusammen mit einer ebenso langen Periode im Juli 2022. Die Hitze habe ihr Maximum am 24. August erreicht. An 20 Messstandorten mit längeren Messreihen habe es neue Augustrekorde der Tagesmaximumtemperatur gegeben. Genf meldete den schweizweiten Höchstwert von 39,3 Grad.

Es war laut dem Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie (Meteoschweiz) die höchste Temperatur, die je in einem August auf der Alpennordseite und im Wallis gemessen wurde. Bereits im Juli registrierten einzelne Messstandorte das höchste Tagesmaximum seit Messbeginn, zum Beispiel Zürich-Kloten mit 36,5 Grad.

Höchste Nullgradgrenze seit Messbeginn

Im landesweiten Mittel verzeichnete Meteoschweiz den fünftwärmsten Juni, den elftwärmsten Juli und einen der drei wärmsten Augustmonate seit Messbeginn im Jahr 1864. Die Sommertemperatur (Durchschnitt Juni bis August) lag im landesweiten Mittel 1,9 Grad über der Norm 1991–2020. Das entspricht dem drittwärmsten Sommer in der Schweiz seit Messbeginn 1864.

Ein Rekord wurde auch in Sachen Nullgradgrenze registriert: In der Nacht vom 20. auf den 21. August erreichte diese die Rekordhöhe von 5298 Metern über Meer. Der bisherige Rekord von 5184 Metern über Meer vom 25. Juli 2022 sei deutlich übertroffen worden.

Vielerorts viel zu trocken

Unter dem Durchschnitt blieb die Niederschlagsmenge – trotz teilweise heftiger Gewitter, wie es in der Mitteilung heisst. Die bis Ende August erwarteten, teils ergiebigen Niederschläge würden das Niederschlagsdefizit jedoch verringern.

Der Juni war besonders trocken. Die Niederschläge blieben laut Meteoschweiz in weiten Teilen des Landes unter 50 Prozent der Norm 1991–2020. In einigen Regionen fielen sogar weniger als 30 Prozent der Norm, etwa in der Bodenseeregion. An 85 Stationen mit langen Messreihen war es laut Meteoschweiz der niederschlagsärmste Juni seit Messbeginn. Davon hätten elf Stationen Messreihen von mehr als 100 Jahren.

Im Juli lagen die Monatssummen vor allem in weiten Teilen der Nord- und Nordostschweiz, der Alpensüdseite und des Engadins sowie im Oberwallis über dem Durchschnitt. Lokal erreichten die Werte 130 bis 160 % der Norm 1991–2020. Dagegen blieben die Regenmengen im Jurabogen sowie vom Genfersee bis zum Neuenburgersee deutlich unterdurchschnittlich. Lokal gab es nur 30 bis 40 % der Norm.

Rekordböe

Auch betreffend Windböen wurden in diesem Sommer Rekorde registriert. Am Messstandort St-Prex am Genfersee wurde mit 135 Kilometern pro Stunde (km/h) am 22. Juni ein neuer lokaler Windrekord erreicht.

Das Wetterereignis mit der grössten Schadensfolge des Sommers ereignete sich in La Chaux-de-Fonds im Kanton Neuenburg. Am 24. Juli gegen 11.25 Uhr wurde eine Böe von 217 km/h registriert. Der Sturm, vermutlich ein sogenannter Downburst, forderte ein Menschenleben und 40 Verletzte. Hunderte Gebäude wurden beschädigt, einige auch massiv. Bäume brachen oder wurden entwurzelt. 

Viel Sonne

Obwohl es noch einige Tage bis zum Ende des meteorologischen Sommers dauert, übertraf die Sonnenscheindauer im Sommer 2023 bereits in den meisten Regionen die Norm 1991–2020, mit Ausnahme eines grossen Teils Graubündens. Der grösste Überschuss war im zentralen und östlichen Mittelland mit 115% der Norm zu verzeichnen. «Der Sommer 2023 zeigte sich nicht so sonnig wie der Sommer 2022, der teilweise Rekordwerte aufwies», schreibt Meteoschweiz. 

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