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Sorgen um den Lebensraum wegen Deponie

Vor zwanzig Jahren hatten Feierabends auf ihrem Land bereits eine Deponie. Die Betreiber hielten ihre Versprechungen nicht. In Innwil LU ist ein umstrittenes Deponieprojekt geplant.

Kaspar Widmer |

 

Vor zwanzig Jahren hatten Feierabends auf ihrem Land bereits eine Deponie. Die Betreiber hielten ihre Versprechungen nicht. In Innwil LU ist ein umstrittenes Deponieprojekt geplant.

Die negativen Auswirkungen einer Deponie wollen sich Karl und Bruno Feierabend nicht mehr zumuten und wehren sich gegen das neue Deponieprojekt in der Nachbarschaft. Beim Bodenaufbau und der Entwässerung wurde gespart, sodass die heutige Bewirtschaftung mit Ackerkulturen erschwert ist.

Angebot ausgeschlagen

Anfang des Jahres 2011 wurde ein Gesuch für eine Aushubdeponie im Hobebüel an den Gemeinderat Inwil gestellt. Auch ein Teil des Landes der Familie Feierabend war in den ersten Projektskizzen mit einbezogen. «Wegen der schlechten Erfahrungen mit den bisherigen Deponien auf unserem Land und den grossen Auswirkungen auf das Landschaftsbild lehnten wir ab, obwohl man uns mit guten finanziellen Angeboten motivieren wollte», sagt Karl Feierabend.

Massive Veränderung

Ein ob der Liegenschaft Emmendingen der Familie Feierabend liegender Hügel soll durch Auf- und Überfüllung weiter in Richtung Reusstal gezogen werden. Eine rund zwanzigjährige Scheune eines Nachbarn muss der Deponie weichen.

Die Aufschüttung umfasst 14,65 Hektaren und die beantragte Deponiezone 18,1 Hektaren. Karl Feierabend kritisiert: «Der bereits bestehende Hügel soll durch die Auffüllung um acht Meter wachsen, was dann in der Erweiterung in den Talboden zu einem 18 Meter hohen Hügel vor unserer Liegenschaft führt. Die Veränderung der Landschaft ist massiv. Der Blick auf das Dorf Inwil mit Kirche wird uns genommen.»

Angst für zunehmender Vernässungen

Den Abschluss der 18 Meter hohen Deponie in Richtung Reuss werde dann eine steile Böschung an der Grenze zu Feierabends darunter liegendem Hof machen. Aufgrund der eigenen Schwierigkeiten mit der Wasserabführung befürchten sie zunehmende Vernässungen und Erschwernisse in der Bewirtschaftung.

«Zudem muss der durch die Deponie führende Bach geöffnet werden. Wir befürchten, dass er dann mehr Wasser führen wird und zu einer zusätzlichen Vernässungsgefahr beiträgt», bemängelt Bruno Feierabend. Der Bach soll auf ihrem Grundeigentum weiterhin geschlossen geführt werden.

Aktionskomitee gegründet

Das Gesuch für die Deponiezone und das Baugesuch für die Deponie lagen von Mitte Januar bis Mitte Februar 2012 öffentlich auf. Es gingen acht Einsprachen ein. Anlässlich der Einspracheverhandlungen konnten drei Einsprachen erledigt werden. Nebst weiteren Nachbarn, welche vor allem Staub- und Lärmimmissionen befürchten, hielten auch Karl und Bruno Feierabend an ihren Einsprachen fest.

Gegen das Deponieprojekt wurde das Aktionskomitee «Dep.INWIL?» gegründet. Es ist mittels Unterschriftensammlung, Plakaten, Flyern und einem Facebook-Account aktiv. Anlässlich der Gemeindeversammlung vom 21. Mai 2012 gab der Gemeinderat Befürwortern und Gegnern die Möglichkeit zur Information.

Demokratischer Prozess

«Die Gemeinde Inwil erhält pro Kubikmeter Deponiematerial 1.20 Franken, eine Einmalzahlung von 300000 Franken, und sämtliche Projektkosten haben die Gesuchssteller zu tragen», informiert der Inwiler Gemeindeammann Fabian Peter.

Die Information an der Gemeindeversammlung habe mobilisiert und keine eindeutige Meinung erkennen lassen. Auf die Einsprachen angesprochen meint Gemeindeammann Peter, dass dies legitime Mittel im demokratischen Prozess seien. Über die Deponiezone Hobebüel beschliessen die Inwiler Stimmberechtigten an einer Urnenabstimmung im Herbst dieses Jahres.

In den folgenden 13 Jahren sollen jährlich 100’000 m3 unverschmutztes und nicht standfestes Material aus der Region Rontal und Luzern-Ost in diese Deponie Hobebüel eingebracht werden.

Positive Vorabklärungen

Nach Projekteingabe vor rund einem Jahr prüften die Dienststellen des Kantons Luzern das Projekt. Dank der umfassenden und aufwendigen Planungen der Gesuchssteller konnte der Kanton Luzern eine positive Stellungnahme zum Projekt abgeben. Der geplante Deponie-Standort liege innerhalb der kantonalen Deponieeignungskarte.

Die Gemeinde Inwil habe eine Deponiezone mit entsprechendem Reglement auszuscheiden. In einem technischen Bericht mit Plänen sind Erschliessung, Transportrouten, Deponietechnik und -betrieb, Schutz- und Kontrollmassnahmen, Gestaltung von Landschaft und Wasserraum im Endzustand umfassend beschrieben.

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