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Sorgen um Emmentaler und Gruyère

Die Gruyère-Produktion in den USA und der Emmentaler halten die Fromarte auf Trab. Im Milchmarkt bekennt sie sich zur BOM, will das Inkasso des Entlastungsfonds übernehmen und denkt eine Grenzöffnung an.

 

 

Die Gruyère-Produktion in den USA und der Emmentaler halten die Fromarte auf Trab. Im Milchmarkt bekennt sie sich zur BOM, will das Inkasso des Entlastungsfonds übernehmen und denkt eine Grenzöffnung an.

Was den Milchbauern Sorgen bereitet, belastet auch die gewerblichen Käsereien. Überschüssige Milch lässt den Butterberg ansteigen und drückt auf die Butterpreise und entwertet den Käsereirahm. Für Fromarte, den Dachverband der Käser, ist es sehr wichtig, dass die Branche die Milchmenge in den Griff bekommt und dass vorerst am Entlastungsfonds der Branchenorganisation Milch (BOM) festgehalten wird.

An BOM festhalten

«Wir bekennen uns nach wie vor zur BOM und sind froh, dass sie mit  den Butterberg hat schmelzen lassen», sagte Fromarte-Präsident René Kohli an der Delegiertenversammlung am Donnerstag. Und sein Geschäftsführer doppelte nach: «An der kommenden BOM-Delegiertenversammlung ist dem Antrag zum Verzicht auf die Abgabe von 4 Rappen auf den Mehrmengen zuzustimmen.»

Die Datengrundlage zur Erhebung der Mehrmengen fehle respektive werde verweigert. Er machte auch klar, dass die Fromarte der Kässelipolitik ein Ende setzen will und dass nicht über den Mai 2013 hinaus Geld zur Marktentlastung eingezogen werden darf. «Wir verlangen, dass alle Akteure ab sofort die beschlossene Segmentierung umsetzen», sagte er.

Denn aus dem Marktentlastungsfonds sei künftig mit weniger Geld je Kilo Butter zu rechnen. Dies, da immer mehr Milch produziert werde. Mehr als einen Rappen will Gygax aber unter keinen Umständen einziehen.

Appell an BOM und SMP

Gygax appellierte an die BOM, weniger Beschlüsse zu fällen, die gefällten aber umzusetzen. Und vor allem nach vorne zu schauen und die wirklichen Probleme des Milchmarktes zu lösen. Er fragte sich sogar, ob es nicht am sinnvollsten wäre, den Milchmarkt gegenüber dem Ausland komplett zu öffnen, dies unter der Bedingung einer Ausgleichszahlung für Schweizer Milch. Er appellierte auch an die Schweizer Milchproduzenten (SMP), die Chance der vakanten BOM-Vorstandssitze zu nutzen und Kandidaten vorzuschlagen.

Der anwesende SMP-Präsident Peter Gfeller liess es sich nicht nehmen, das Wort zu ergreifen. Er verlangte eine Statutenrevision der BOM und machte das Nichtumsetzen der gefällten Beschlüsse für das Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage verantwortlich.

Heftige Kritik an Emmi

Nicht nur der Milchmarkt, sondern in erster Linie die Situation auf dem Käsemarkt bereitet Fromarte Sorgen. Präsident Kohli kritisierte etwa Emmi heftig für ihre zweigleisige Strategie. Einerseits sei Emmi der grösste Händler von AOC-Käse, und andererseits wolle sie in den USA Gruyère-Imitate herstellen. «Wir müssen Emmi dazu bringen, den Name Gruyère in den USA nicht zu verwenden», zeigte Kohli sich kämpferisch.

Nebst dem Gruyère-Problem gab vor allem der Emmentaler zu reden. Kohli bezeichnete das von der Fromarte ausgearbeitete Angebotsbündelungsmodell als letzte Chance, um die Emmentalerproduktion in den Dorfkäsereien zu retten. Das Modell soll am 20. Juni in Sursee LU an einer Art Landsgemeinde von den Emmentalerkäsern beschlossen werden.

Diskutiert wurde an der Delegiertenversammlung auch die künftige Agrarpolitik. Die Käser befürchten, dass die Milchproduzenten zu den Verlierern gehören. Erfreut zeigen sie sich aber, dass die 15 Rappen Verkäsungszulage langfristig gesichert sind und dass eine Eintrittsschwelle von 150 Gramm Fett je Kilo TS für dessen Erhalt in Planung sei.

Neuer Präsident gesucht

Nebst der positiven Jahresrechnung wurde auch über personelle Änderungen informiert. Präsident René Kohli demissioniert auf die kommende Delegiertenversammlung  im November 2012. Für seine Nachfolge kandidiert Hans Aschwanden aus Seelisberg UR. Er ist  Vizepräsident des Zentralschweizerischen Milchkäuferverbands.

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