Andrea und Andreas Steger haben in den Betriebszweig Pferde investiert. Ihr Bau in Bellikon AG ist bestens auf die Bedürfnisse der Tiere ausgerichtet. Eine Fachfrau EBA schaut täglich im Stall vorbei.
In Pensionsstall auf dem Horbenhof gibt es noch nicht lange. Erst im November 2015 entstand er als Anbau und neuer Betriebszweig zum landwirtschaftlichen Pachtbetrieb. Geräumig, lichtdurchflutet und sauber kommt er daher. Bietet Pferden und Pensionären viel Platz.
Stetige Integration
Harmonie ist Andrea und Andreas Steger besonders wichtig. Kommt ein neues Pferd, wird es ohne Hast, langsam, aber stetig in die Gruppe eingeführt. Anfänglich separiert es Steger in der Integrationsbox ganz. Hat der Neuling die anderen Rösser einmal beschnuppert, kommt er mit jedem Pferd aus der Herde einzeln zusammen. Andrea Steger führt Protokoll, welches Ross sich mit welchem versteht. Erst wenn die Zweierkombinationen gut funktionieren, bildet sie kleine Gruppen und führt dann schliesslich die ganze Herde auf der Koppel zusammen. Nachts wird so lange getrennt, bis vollständige Ruhe eingekehrt ist. Mit Kameras, gerichtet auf Stall, Auslauf, Futterplätze und Vorplatz, können Betriebsleiter und Pensionäre die Pferde via Handy beobachten. Besonders über Nacht sollen sich die Tiere erholen können.
Stallsitzungen im Stübli
Andrea Steger führt durch den Stall. Läuft am gedeckten Putzplatz, dem Warmwasser-Abspritzplatz und dem Solarium vorbei in den Bereich, wo Heuballen und Futter stehen. Jeder Pensionär hat seine Kraftfuttertonne. Daraus misst dieser die Portionen für sein Pferd ab und stellt sie zur morgendlichen und abendliche Fütterung bereit. Das Kraftfutter kauft jeder Pensionär selbst.
Angrenzend an den Fütterungsbereich stehen abschliessbare Sattelschränke. Auch ein Reiterstübli mit Küche, Kaffeemaschine und Kühlschrank gibt es. Darin werden zwei bis dreimal im Jahr Stallsitzungen abgehalten.
Männer unter sich
Bei Stegers sind sieben Wallache, sieben verschiedener Rassen, eingestallt. Ein Haflinger, ein Andalusier, ein Hannoveraner, ein Trakehner, ein Appaloosa, ein Selle Français und ein Freiberger. Der Freiberger Valderama gehört Tochter Stefanie. Er ist der Zutraulichste der Truppe und begleitet die Stalltour durch den grossen eingestreuten Liegebereich, vorüber an den 10 Fressständen, die 24 Stunden Zugang zum Heu bieten, hinaus, über den betonierten Vorplatz auf den befestigten Auslauf. Auf diesem haben Stegers einen Bereich mit einer Holzumrahmung abgetrennt. Eine Art Paddock mit staubfreiem Sand. Darauf ein Stamm aus Kirschbaumholz zur Beschäftigung. Auch ein Pferdeklo und einen Frischwasserbrunnen gibt es. Letzterer wird rege genutzt und ist beliebter als die Tränken im Freilaufstall.
Neusaat im Frühling
An den Aussenbereich grenzen zwei Weiden über 50 und 110 Aren. Im Sommer dürfen die Rösser vormittags und nachmittags für rund drei Stunden aufs Gras. Im Winter sind es je nach Witterung täglich rund zwei Stunden. Wenn die Pferde nicht auf den Koppeln weiden, grasen Stegers Mutterkühe die Wiesen ab. Im Frühling wird die Fläche neu angesät. Jeder Pensionär wirft dafür 100 Franken auf.
Transporter und Chats
Der Horbenhof bietet den Pensionären einiges. So stellen Stegers gar einen Anhänger mit Kraftfahrzeug zur Verfügung. Dieser kann für die Fahrt an Turniere oder in die sechs Kilometer entfernte Reithalle benützt werden. Wer wann den Hänger braucht, das wird im Hänger-Chat geregelt. Auch einen Stall- und einen Deckenchat gibt es.
Pferdewartin auf Platz
Eine weitere Besonderheit in Stegers Stall: die ausgebildete Pferdewartin mit EBA (eidgenössischem Berufsattest), Milena Wegelin. Sie kümmert sich um alles, was rund ums Pferd anfällt. Gerne gibt sie neustes Fachwissen an die Pensionäre weiter.
Obwohl die Betriebsleiter Andrea und Andreas Steger selbst weder reiten noch Pferde besitzen, ist ihr Betrieb bestens auf die Bedürfnisse der pferdischen Vier- und Zweibeiner ausgerichtet.