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Sortenrein statt Sortencocktail

Im Süssmost stecken diverse Apfelsorten drin. Normalerweise. Zwei Baselbieter Obstproduzenten bieten sortenreine Apfelsäfte an. Mit Erfolg.

Michael Wahl, lid |

 

 

Im Süssmost stecken diverse Apfelsorten drin. Normalerweise. Zwei Baselbieter Obstproduzenten bieten sortenreine Apfelsäfte an. Mit Erfolg.

Es gibt solchen mit und ohne Alkohol, klaren, naturtrüben, mit Wasser verdünnten, solchen, wo Birnen beigemischt werden oder solchen nur aus Hochstammobst. Die Rede ist von Apfelsaft. Den verschiedenen Varianten gemeinsam ist: Sie werden stets aus diversen Apfelsorten hergestellt.

Neue Wege in der Apfelsaft-Produktion gehen die beiden Baselbieter Obstproduzenten Hansruedi Wirz und Ernst Lüthi. Diese bieten seit kurzem sortenreine Apfelsäfte an – Süssmost, bei dem beispielsweise nur Gala-, Braeburn- oder Diwa-Äpfel drinstecken. Dreizehn verschiedene Sorten umfasst das Angebot, die Palette reicht vom säurebetonten bis hin zum zuckersüssen Apfelsaft.

Idee aus Not geboren

Die Idee dazu wurde aus der Not geboren. Als Ernst Lüthi aus der Milchwirtschaft ausstieg, baute er die Obstproduktion aus. Zu den bereits bestehenden Kirschen-, Zwetschgen- und Aprikosenkulturen kamen neu auch noch Apfelbäume hinzu. Die Äpfel verkaufte er nicht ab Hof, sondern lieferte sie dem Grosshandel. Weil sich das nur rentiert, wenn man eine gewisse Menge liefern kann, beschränkte sich der Landwirt auf zwei Sorten: Fuji und Gala.

Damit stand Lüthi aber vor einem Problem. Die Sorte Gala ist jeweils bereits im September reif, die Sorte Fuji hingegen erst Ende Oktober. Diejenigen Äpfel beider Sorten, die nicht als Tafelware durchgingen, konnten also nicht gemeinsam zu Süssmost verarbeitet werden. "Wir haben uns dann einfach gesagt, versuchen wir halt mal einen sortenreinen Most zu produzieren", erklärt Lüthi.

Sortenreiner Süssmost findet Anklang

Mit ins Boot hat er Hansruedi Wirz geholt. Dieser baut auf seinem Betrieb Apfelsorten an, die Lüthi nicht hat. Gemeinsam können sie eine breite Palette anbieten. Wirz, der nebst dem Obstbau auch noch eine Brennerei betreibt, erklärt: "Bei den Spirituosen sind sortenreine Brände bekannt, beim Süssmost hingegen nicht." Und Lüthi ergänzt: "Selbst für die Mosterei war es ungewohnt, dass man nicht alle Sorten in einen Kübel schmeissen darf."

Bei den Konsumenten kommen die sortenreinen Apfelsäfte an. Die Nachfrage sei gut, die Rückmeldungen ausschliesslich positiv, so Lüthi. Das verwundert wenig. Hat man einen Lieblingsapfel, kann man diesen bei Lüthi und Wirz auch in flüssiger Form haben. Jede Sorte hat ihr eigenes Geschmacksprofil, die Unterschiede sind gross. Wirz: "Most ist für die meisten Leute einfach Most. Die sortenreinen Apfelsäfte hingegen zeigen, dass Bandbreite riesig ist."

Die beiden innovativen Obstproduzenten haben aus der letztjährigen Apfelernte rund 13‘000 Liter Süssmost hergestellt, den sie ab Hof verkaufen. 80 Prozent sind sortenrein, der Rest ist Süssmost, der aus verschiedenen Apfelsorten besteht.

 

Weniger Mostobst geerntet

Die Obstproduzenten haben heuer 64‘340 Tonnen Mostäpfel und 9‘780 Tonnen Mostbirnen geerntet. Das sind rund 25 Prozent weniger, als die Schätzungen erwarten liessen. Doch laut Schweizer Obstverband ist die Inlandversorgung dennoch gewährleistet. Diese liegt für die Saison 2013/14 bei den Mostäpfeln bei 112 Prozent und bei den Mostbirnen bei 132 Prozent. mw

 

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