Der spanische Verband der Agrarkooperativen rechnet in diesem Sommer mit einer Getreideernte von 20,09 Mio. Tonnen. Gegenüber der dürrebedingt katastrophal niedrigen Produktion im Vorjahr wären das 94% mehr. Das Mittel der Jahre 2020 bis 2022 würde aber um 13% verfehlt.
Für Weichweizen gab der Verband in seiner ersten Vorhersage zu Ernte 2024 Ende Mai eine Menge von 6,26 Mio. Tonnen an; das wären 98% mehr als 2023. Die Hartweizenernte werde mit voraussichtlich 907’000 Tonnen um 18% grösser ausfallen.
Massgeblich für EU-Durchschnitt
Für die Gerste erwartet der Verband einen Anstieg der Druschmenge um 104% auf 7,70 Mio. Tonnen. Die Maisernte 2024 veranschlagt er auf 3,60 Mio. Tonnen und damit um ein Drittel höher als im Vorjahr. Die Erntemengen an Hafer, Roggen und Triticale dürften der Prognose des Verbandes zufolge ebenfalls kräftig zulegen, und zwar auf 743.000 Tonnen und 215.300 Tonnen beziehungsweise 672.600 Tonnen.
Der EU-Dachverband der Getreidehändler (COCERAL) hatte im März in seiner jüngsten Vorhersage der diesjährigen Getreideernte in der EU einen Anstieg der spanischen Produktion auf 19,3 Mio. Tonnen ausgewiesen. Die Entwicklung in Spanien sei massgeblich dafür, dass die Gesamternte in der EU-27 um 2% auf 275,2 Mio. Tonnen zulegen werde, so COCERAL.
Dürreschäden rund um Alicante
Der erwartete Produktionsanstieg ist dem Kooperativenverband den sich abzeichnenden deutlich höheren Erträgen als im Vorjahr geschuldet. Die Witterungsbedingungen seien in der laufenden Saison bisher fast landesweit günstig gewesen. Regional gibt es allerdings Ausnahmen.
So hatte der Bauernverband Asaja erst kürzlich wegen umfangreicher Dürreschäden auf den Getreidefeldern in der Region rund um Alicante Alarm geschlagen.