Migros und WWF wollen mit einem neuen Projekt die negativen Auswirkungen des intensiven Erdbeer-Anbaus im südspanischen Huelva verringern. Die Migros ist wegen den Früchten aus Südspanien immer wieder in Kritik geraten.
Das Feuchtgebiet Coto de Doñana nahe der Stadt Huelva ist UNESCO Weltnaturerbe und beheimatet über sechs Millionen Zugvögel und seltene Vogelarten.
Migros und WWF gemeinsam
Der Nationalpark ist aber von der intensiven Landwirtschaft bedroht, die als Lebensgrundlage für tausende von Menschen gilt. Unter anderem führte der Erdbeeranbau zu einem 80-prozentigen Rückgang des Wasserzuflusses ins Feuchtgebiet. Zum Schutz des Gebietes haben Migros und WWF nun gemeinsam ein Projekt lanciert.
Massnahmen in den Bereichen effizientes Wassermanagement, verantwortungsvoller Umgang mit Pflanzenschutzmitteln, Biodiversität und Bodenschutz sowie soziale Arbeitsbedingungen sollen umgesetzt werden. Beispielsweise soll der Wasserverbrauch mittels Messgeräten erfasst und reduziert werden oder wenn immer möglich soll biologische Schädlingsbekämpfung in Form von eingesetzten Nützlingen geschehen, teilen Migros und WWF mit. Bereits sind erste Erdbeeren aus dem Projekt erhältlich und sind mit dem M-Check gekennzeichnet.
Gereizte Migros
Die Migros hat auch in diesem Winter wieder Erdbeeren aus Spanien verkauft. Dies verärgerte Kunden. Schweizer Detailhändler stehen immer wieder in Kritik, weil sie Erdbeeren ausserhalb der Schweizer Saison anbieten. Twitter-Userin Frau Joller schrieb beispielsweise im Februar 2019: «Ich musste heute kurz prüfen, ob ich den Winter verpennt habe. Erdbeeren? WTF? Ein Unternehmen trägt Verantwortung.»
Die Migros reagierte gereizt. «Alors. Erstens die Fakten: Die Erdbeeren werden fossilfrei produziert und nicht eingeflogen. Im milden Klima können sie schon gut produziert werden. Wir schauen bei den Produzenten auf klare ökologische und soziale Bedingungen, auch im effizienten Umgang mit Wasser», twitterte die Migros. Offenbar gibt es beim Wasserverbrauch nun doch Handlungsbedarf.
Grossverteiler schaffen künstliches Bedürfnis
Wenige Stunden nach diesem Post schrieb der Grosskonzern: «Meine Antwort macht euch wahrscheinlich nicht glücklicher. Dass eine andere Kundengruppe als ihr die Erdbeeren wünscht und kauft, ist klar. Wir können gerne generell darüber diskutieren. Was wünscht ihr euch konkret? Keine nicht-einheimischen Produkte mehr?» «Die Migros fördert eine gesunde Ernährung, und viele unserer Kunden schätzen im Winter die Abwechslung bei Früchten», sagt Migros-Sprecherin Cristina Maurer zu 20 Minuten. Die Erdbeeren hätten zudem nur eine minim schlechtere Ökobilanz als Schweizer Beeren.
Auch Coop begründete sein jetziges Erdbeerangebot mit dem Bedürfnis der Kunden nach Abwechslung.Konsumpsychologe Christian Fichter entgegnet: «Im Winter hat kaum jemand gezielt die Idee, einen Erdbeerkuchen zu backen.» Grossverteiler würden ein künstliches Bedürfnis schaffen, stellt sie klar.
Mit insgesamt 74 Massnahmen soll die Nachhaltigkeit des Erdbeeranbaus über die Jahre hinweg Schritt für Schritt verbessert werden. Folgende Schwerpunkte wurden dabei definiert:
Wassermanagement:
- Exakte Erfassung des Wasserverbrauchs mittels Messgeräten und damit verbunden eine Reduktion des Wasserverbrauchs
- Reduzierte Wasserverschmutzung durch bessere Aufbereitungssysteme sowie Sensibilisierung bezüglich Verschmutzungsquellen
- Mit anderen Produzenten in der Region wird ein Dialog etabliert, um gemeinsam die Wassernutzung zu optimieren und Risiken zu eruieren
- Nachweis legaler Wassernutzung
Pflanzenschutzmittel:
- Reduzierter Einsatz von toxischen Pflanzenschutzmitteln indem innovative Methoden angewendet werden
- Wenn immer möglich wird biologische Schädlingsbekämpfung beispielsweise in Form von Nützlingen eingesetzt
Bodenmanagement:
- Minimierung der Bodenerosion durch präventive Massnahmen indem beispielsweise spezifische Pflanzen mit guter Bodendurchwurzelung angebaut werden
- Pläne zum Erhalt und zur Verbesserung der Biodiversität
- Nachweis legaler Bodennutzung
Soziales:
- Mittels Runder Tische inkl. lokaler Gewerkschaften soll ein Dialog mit den Arbeitern vor Ort geführt werden.
- Die Arbeitsbedingungen sind nicht nur gesetzeskonform, sondern aus Sicht aller Anspruchsgruppen vorbildlich
- Funktionierendes Beschwerdemanagement, Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz (Gesundheitskontrollen, Schutzbekleidung), Geschlechtergerechtigkeit, angemessene Unterbringung in Bezug auf Hygiene und Trinkwasser
Ich kaufe wenn immer es geht nicht aus Spanien, da meistens wenig Geschmack. Das war’s nun.
Unmengen von Pestiziden werden von Rumänen ohne Schutzkleidung versprüht, während sich die Plantagenbesitzer solange im Ort aufhalten um sich selber nicht zu vergiften... Die alljährliche Massentötung (durch vergiftete Sonnenblumenkerne) von allen erdenklichen Vogelarten, ist bei denen auch schon zur Gewohnheit geworden... Ganz zu schweigen von den illegalen Tief-Brunnenverbindungen die ja erst diese enorme Wasserlieferung für die dazu noch illegal genutzte landwirtschaftlichen Flächen gewährleistet.
Ich habe hier noch niemanden von WWF o.ä. gesehen der mal Einhalt gebieten könnte, vielleicht mit der "Drohung" den illegalen Laden komplett dicht zu machen... stattdessen habe ich persönlich eine private Naturschutz Organisation gegründet und stelle mich diesen Verbrechern halt ganz alleine in den Weg... jedenfalls solange ich durchhalte. WIR ALLE brauchen die Natur... sie hingegen, uns nicht...
Ich denke nunmal, für den Traum einer so wunderschönen Natur mit einer so artenreichen Tierwelt wie es sie hier in Huelva gibt, lohnt es sich einfach mit allen Mitteln einzusetzen....
Für jede Unterstützung wäre ich so dankbar...
Danke