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Ständerat will Wildwuchs bei «Swiss Army» stoppen

Wo «Swiss Army» draufsteht, muss handfeste Schweizer Qualität drin sein. Für Anbieter von Messern, Uhren, Schuhen und anderem Gerät ist die Marke jedenfalls viel Geld wert. Der Bund als Markeninhaber sehe davon allerdings wenig, kritisiert der Ständerat.

sda |

 

 

Wo «Swiss Army» draufsteht, muss handfeste Schweizer Qualität drin sein. Für Anbieter von Messern, Uhren, Schuhen und anderem Gerät ist die Marke jedenfalls viel Geld wert. Der Bund als Markeninhaber sehe davon allerdings wenig, kritisiert der Ständerat.

Nicht weniger als 41 Marken sind im Markenregister unter «Swiss  Army», «Swiss Military» oder «Swiss Air Force» eingetragen. Einige  gehören der Eidgenossenschaft, andere sind im Besitz von Privaten -  ob zu Recht, ist umstritten. Hinzu kommen Hersteller, die die Labels  ohne jede Berechtigung auf ihre Produkte drucken.

Marke ohne Pflege

Im Ständerat sprach Thomas Minder (SH/parteilos) am Donnerstag  von einem «Registrierungschaos». In dieses will die kleine Kammer  mit einer Motion Ordnung bringen. In erster Linie sollen Unternehmen  für die Nutzung der Marken zur Kasse gebeten werden. Mit  Lizenzvergaben könnte das VBS jährlich Millionen verdienen, sagte  Minder. «Aber bei armasuisse kümmert sich niemand darum.»

Minder zitierte den Fall eines Unternehmens, das dem  Verteidigungsdepartement VBS das Markenrecht für einen symbolischen  Franken zurückgeben und stattdessen einen Lizenzvertrag abschliessen  wollte. Angeblich hat die Firma nie keine Antwort auf ihr Angebot  bekommen.

Der bundeseigene Rüstungsbetrieb armasuisse bestreitet, beim  Schutz der Marken untätig zu bleiben. Unternehmen, die geschützte  Marken missbräuchlich verwendeten, seien regelmässig in  markenrechtliche Streitigkeiten verwickelt, schreibt armasuisse auf  Anfrage der Nachrichtenagentur sda in einer Stellungnahme. Gerade  der globale Markenschutz sei aber sehr kostspielig, weshalb  Prioritäten gesetzt werden müssten.

Unzureichender Schutz

Armasuisse versicherte, dass der Schutz der Marken «Swiss Army»,  «Swiss Military» und «Swiss Air Force» weiter ausgebaut werde.  Deutlich äusserte sich auch Verteidigungsminister Ueli Maurer: «Es  gibt eine Reihe von Schutzmassnahmen, aber die sind offensichtlich  nicht ausreichend», sagte er im Ständerat und erklärte sich bereit,  eine Motion der sicherheitspolitischen Kommission (SiK) anzunehmen.

Als Vorbild für den Umgang mit den Schweizer Marken soll die  Zusammenarbeit mit der Messerschmiede Victorinox in Ibach SZ dienen.  Diese stellt die berühmten Schweizer Armeemesser her und verkauft  sie in alle Welt. Wie hoch die Lizenzgebühr ist, die Victorinox für  die Nutzung der Marke «Swiss Army» bezahlt, wollte armasuisse mit  Verweis auf das Geschäftsgeheimnis nicht preisgeben. Die  Lizenzgebühren seien marktkonform, heisst es in der Antwort  lediglich.

Image in Gefahr

Zusammen mit armasuisse setzt sich Victorinox weltweit für den  Schutz der Marke ein. Dabei geht es nicht nur um die Verteidigung  eines lukrativen Marktes, sondern auch um den Schutz der Qualität.  Viele der im Ausland unter dem Label der Schweizer Armee  hergestellten Produkte seien von «extrem schlechter Qualität», sagte  Minder. Das ist nicht nur dem Ruf, sondern auch dem Wert der Marke  abträglich.

Minder verlangte darum, dass sich armasuisse die Marken  zurückholt und über Lizenzverträge auch die Qualität überwacht. Der  Ständerat nahm die mit diesem Auftrag Motion stillschweigend an.  Diese geht nun an den Nationalrat.

Parallel zur Motion hatte die SiK die Geschäftsprüfungskommission  (GPK) ersucht, die Fragen im Zusammenhang mit den Marken unter die  Lupe zu nehmen. Die GPK will sich im Januar 2013 mit dem Ersuchen  befassen, wie es auf Anfrage hiess.

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