Der Paukenschlag erfolgte bereits mit dem Einmarschieren der ersten Kategorie, sei es am Vormittag mit Swiss Fleckvieh und Simmental oder am Mittag bei den roten und schwarzen Holsteinern. Da liefen Jungkühe mit, die in naher Zukunft das Zeug zur Schaudiva haben.
Die Emmentaler verstehen es, Diamantenrohlinge zu leuchtenden Sternen zu entwickeln. Bereits Stürleres Gulliver Kander und Roxel Iris in der ersten SF-Kategorie forderten den Richter Christian Bürki bei der Rangierung, und es sollte nicht das letzte Mal sein.
Sechs Kühe im Finale
Im Finale liess Bürki sechs Kühe aufstellen, Pilatus Simona von Kurt Zürcher, Eggiwil, Tom Mia von Samuel Graf, Walkringen, Kilian Doria von Ruedi Stucki, Schangnau, Orlanda Soleil von Marco Egli, Linden, Kilian Kira von Ruedi Sommer, Wynigen, und die komplette Simmentalkuh Unetto Fleurette von Fritz Marti, Schangnau.
Als Starkuh SF/SI gab es kein Vorbeikommen an der drittkälbrigen Orlanda Soleil von Marco Egli aus Linden. Ihr bestechender Typ, das breite Becken und das lange und hoch sitzende Euter mache sie zur Idealkuh der Swiss-Fleckvieh-Rasse, so Bürki.
Moser’s Kilian Doria von Ruedi Stucki aus Schangnau musste sich wegen ihrer Feinheit im Sprunggelenk mit dem zweiten Abteilungsrang begnügen. Aber mit ihrem drüsigen und satt in die Bauchwand verbundenen Euter und der perfekten Bänderung nutzte sie dies, um sich die Schleife als Stareuterkuh SF/SI umlegen zu lassen.
Als Starzüchter konnte sich Bernhard Hadorn aus Schangnau feiern lassen. Seine beiden Erstmelken Kilian Anela und die zehn Tage ältere Tom Alea passten wie aus einem Guss zusammen.
Regionalschau mit «unglaublichem Niveau»
Bereits in der ersten Klasse der RH-Kühe sprach Fabrice Menoud, der die Holsteiner richtete, von einem «Easy Winner», von Läderach’s Tower Petretta, die mit ihrem harmonischen Körper und dem eindrücklichen Qualitätseuter als jüngste Kuh noch eine grosse Zukunft im Schauring haben dürfte. Sie schaffte es jedenfalls bis in die Finalrunde mit acht Anwärterinnen auf die begehrten Titel. So easy (dt. einfach) waren die Entscheidungen aber meist nicht.
Besonders herausragend waren die Holsteinkategorie 12 und die älteste Red-Holstein-Kategorie. «Ein für eine Regioausstellung unglaubliches Niveau, das mit einer nationalen Ausstellung vergleichbar ist», kommentierte der Richter Menoud und löste jeweils einen frenetischen Applaus aus. Kein Wunder, dass die Titelgewinnerinnen genau in diesen Kategorien zu finden waren. So die rote Plattery Attraction Hashley von Beat Oberli aus Süderen mit Stadel Orchidée als Urgrossmutter. Als «ohne Fehler, mit perfektem Becken und mit einem feinen Fundament und einem ebenso tollen Euter» war sie für Menoud die perfekte Starkuh.
Gerber erneut Starzüchter
Hashley stahl Steinmanns Bad Dose von Urs Flückiger und Werner Sommer, Auswil, die Show. Dose war vor zwei Monaten an der Altjahresschau am selben Ort Miss gewesen. Chic sei sie, mit einem eindrücklichen Nacheuter, einem top Zentralband und einer eindrücklichen Textur. Menoud sprach von Gratgerber’s Doral Chic von Matthias Gerber aus Signau.
Starzüchter RH-HO Matthias Gerber mit Doral Chic r. und Arrow Caya.
Robert Alder
Sie war es, die in der Euterkonkurrenz alle anderen stehen liess und Stareuter RH/HO wurde. Mit ihrer Stallkollegin Arrow Caya, auch sie Klassengewinnerin, trat sie mit sechs weiteren Duos zur Ausmarchung um den Starzüchter-Titel an. Gerbers gewannen diesen erneut und verteidigten damit den Vorjahrestitel.
Würdige Rindermissen
Bereits am Freitagabend fand die Rinderschau statt, die von Raphael Zingg aus Zimmerwald gerichtet wurde. Er machte WF Madison Xana von Yannick Fiechter aus Wyssachen zum Starrind SF/ SI vor Redhill Tornado Saskia von Deborah Beer aus Eggiwil.
Bei den RH/HO machte Backhouse John Frosty von Benjamin Wyss aus Bowil das Rennen vor Lüthi Member Walinka P von Lea Bart aus Emmenmatt. Dass Rindermissen wieder in Erscheinung treten, machte das letztjährige Starrind FanHol Showking Waruschka mit einem zweiten Kategorienrang als Jungkuh klar.
-> Hier finden Sie die Ranglisten der Emmentaler Starparade 2025