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Statt gebeizt wird nun gespritzt

Neonikotinoid-Beizmittel im Raps sind seit 2013 verboten. Deshalb wurden gegen den Rapserdfloh 2014 deutlich mehr Pyrethroide gespritzt. Beim BLW ist man zwar nicht alarmiert. Ein Bericht soll nun aber Fakten liefern.

 

 

Neonikotinoid-Beizmittel im Raps sind seit 2013 verboten. Deshalb wurden gegen den Rapserdfloh 2014 deutlich mehr Pyrethroide gespritzt. Beim BLW ist man zwar nicht alarmiert. Ein Bericht soll nun aber Fakten liefern.

Seit Dezember 2013 dürfen Mais- und Rapssaatgut nicht mehr mit Neonikotinoiden gebeizt werden. Die EU und die Schweiz haben das Verbot, das vorerst bis Ende Jahr gilt, erlassen, um die Bienen zu schützen. Nun zeigen sich die Folgen: statt gebeizt wird nun gespritzt.

Rapserdflöhe könnten resistent werden

In Deutschland habe sich der Einsatz von Insektiziden gegen den Rapserdfloh im Herbst 2014 vervierfacht, in England verdoppelt. Das berichtet das  Marktforschungsinstitut Kleffmann Group, das über 1500 Bauern befragt hat.

In der Schweiz wurden 2014 ebenfalls deutlich mehr Pyrethroide eingesetzt als in den Vorjahren. Steve Breitenmoser von Agroscope hat bei den Kantonen eine Umfrage durchgeführt: «Bis 2013 haben die Bauern gebeiztes Saatgut verwendet und auf 5 Prozent der Winterrapsfelder zusätzlich Pyrethroide gegen den Rapserdfloh gespritzt.

Letztes Jahr wurde im Schnitt jedes dritte Feld behandelt, wobei es zwischen den Kantonen grosse Unterschiede gibt.» Das berge Gefahren: «Wenn mehr Pyrethroide eingesetzt werden, steigt das Risiko, dass Rapserdflöhe resistent werden. Andere Wirkstoffe haben wir nicht.» Laut schwedischen Forschern drohen nicht nur Resistenzen: «Alternativen zu  den Neonikotinoiden müssen sorgfältig geprüft werden, um nicht unbeabsichtigt noch gefährlichere Stoffe einzusetzen.»

Bauern brauchen Alternativen

Olivier Félix vom Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) ist nicht überrascht, dass nach dem Neonikotinoidverbot mehr Pyrethroide eingesetzt werden: «Das war zu erwarten. Die Bauern brauchen Alternativen, um ihren Raps zu schützen.» Tatsächlich sei das Risiko von Abdrift und Eintrag  in die Gewässer grösser, wenn Insektizide gespritzt würden: «Diesbezüglich haben wir aber schon Massnahmen getroffen und bei der gezielten Überprüfung der Pflanzenschutzmittel die Abstandsauflagen verschärft.» 

Agroscope hat vom BLW den Auftrag, die Folgen von Beizmitteln und Pyrethroiden bei der Erdflohbekämpfung auf die Umwelt zu untersuchen. Der Bericht soll im Juni vorliegen. Wie es mit der Suspendierung der Neonikotinoide weitergeht, ist offen. Gemäss Félix wird die Situation erst überprüft, wenn neue Informationen zum Risiko für die Bienen zur Verfügung stehen. Neue Studien bestätigen die bienenschädliche Wirkung der Neonikotinoide. Bezüglich der gesamten Auswirkungen des Verbots sind die Kleffmann-Experten aber skeptisch: «Ob überhaupt  Umweltverbesserungen herbeigeführt werden, ist fraglich.» 

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