Das von Stechmücken übertragene Virus der Japanischen Enzephalitis (JEV), mit dem sich Wasservögel, Pferde, Schweine und Menschen infizieren können, hat sich in Australien weiter verbreitet.
Regierungsangaben zufolge wurde das Virus nun auch bei Wildschweinen im Bundesstaat Northern Territory nachgewiesen. Das erstmals im Februar in australischen Schweineställen entdeckte JEV wurde bereits in Queensland, New South Wales, Victoria und Südaustralien festgestellt. Mittlerweile gibt es mehr als 50 infizierte Schweinebetriebe in diesen Staaten.
Nach Angaben des Australischen Gesundheitsministeriums haben sich bis Anfang April auch 35 Menschen mit dem Virus angesteckt; drei von ihnen starben an einer Gehirnhautentzündung.
Schweine, Pferde und Wasservögel als Wirte
Eine Infektion beim Menschen verläuft in den meisten Fällen symptomlos, kann aber in seltenen Fällen zu einer schweren Erkrankung und sogar zum Tod führen. Zu den Symptomen gehören Fieber, Kopfschmerzen, Nackensteifigkeit, Erbrechen, Krampfanfälle oder Lähmungen.
Das Virus kann zwar nicht vom Schwein zu, Menschen oder zwischen den Tieren weitergeben werden, doch sind Schweine neben Pferden und Wasservögeln Wirte des JEV und dienen somit den Stechmücken als Virusreservoir.
Totgeborene und mumifizierte Ferkel
Bei Infektionen von Schweinen sind die häufigsten Anzeichen mumifizierte und totgeborene oder schwache Ferkel. Nach der Geburt infizierte Ferkel können in den ersten sechs Lebensmonaten eine Enzephalitis entwickeln.
Schweinehalter gehören aufgrund ihres Kontaktes zu den Tieren und möglicherweise vorhandenen Stechmücken zur Hauptrisikogruppe und sollen sich laut Empfehlung des Gesundheitsministeriums impfen lassen.
Moskito-Management-Systeme in Schweinebetrieben
Die australische Regierung hat die normalerweise in Südostasien verbreitete Zoonose bereits zum „Fall von nationaler Bedeutung“ erklärt. Es wurden finanzielle Hilfen und Programme gestartet, um die Verbreitung des Virus einzudämmen.
Zu den Massnahmen gehören insbesondere der zusätzliche Ankauf von Impfstoffen gegen die Krankheit, Unterstützung für Moskito-Management-Systeme in Schweinebetrieben und Schlachthöfen sowie Gelder für Gesundheitskommunikation und Labortests.