Zu den Hauptfaktoren für den jüngsten Preisanstieg gehören der FAO zufolge begrenzte Exportmengen aus Vietnam, eine geringere Produktion in Indonesien und ungünstige Witterungsbedingungen in Brasilien, die die dortige Kaffeeproduktion beeinträchtigen. In Brasilien führte dies zu einer stetigen Korrektur der Produktionsprognose für 2023/24 nach unten, von einem zunächst erwarteten Anstieg um 5,5% zu einem Rückgang um 1,6%.
Entscheidend wird die Ernte in Brasilien sein, die 2025 nach jüngsten Prognosen kleiner als bisher erwartet ausfallen dürfte. Zuletzt stützte auch die Aufwertung des Real gegenüber den US-Dollar die Kaffeepreise auf dem Weltmarkt.
Die Kaffeeproduktion in Vietnam, wo der Fokus des Anbaus aber auf den Robusta-Sorten liegt, könnte weiter sinken. Die dortige Vereinigung der Kaffee- und Kakaoerzeuger (Vicofa) rechnet für 2024/25 mit einem Rückgang um 2%. Global betrachtet steuert der Kaffeemarkt nach den Vorhersagen der Analysten das fünfte Jahr in Folge auf ein Angebotsdefizit zu. Das habe es noch nie gegeben, heisst es.
Mit verantwortlich für das knappe Angebot ist neben Ertragsausfällen auch die Entwicklung der Nachfrage. So ist Chinas Kaffeeverbrauch in den vergangenen zehn Jahren um fast 150% gestiegen und soll 2024/25 erstmals die Marke von 6 Mio. Säcke à 60 Kilogramm überschreiten. Die Kaffeeimporte der Volksrepublik verdreifachten sich im letzten Jahrzehnt; für 2024/25 wird die Einfuhr auf 5,5 Mio. Säcke veranschlagt. Grösster Importeur ist mit Abstand aber die EU mit zuletzt 44 Mio. Säcken, gefolgt von den USA mit 23,5 Mio. Säcken